Review
Dead Eyed Sleeper - Through Forests Of Nonentities
VÖ: 15. Mai 2009
Zeit: 42:17
Label: Supreme Chaos Records
Homepage: www.deadeyedsleeper.com
Wow! Das nenn ich doch mal einen Paukenschlag, den ich in dieser Form nicht unbedingt erwartet hätte und von dem ich mich erstmal erholen muss. Ich muss ja zugeben, dass ich weder mit Ahab noch mit Fragments Of Unbecoming jemals recht warm geworden bin, aber das, was Corny Althammer, Stephan Wandernoth (beide ehemals Ahab), Thomas Amann, Sam Anetzberger (beide Fragments Of Unbecoming) und Peter Eifflaender unter der Flagge Dead Eyed Sleeper vom Stapel lassen, muss man gehört haben.
Ganz im Stile von Cynic oder Death bietet man in einer knappen Dreiviertelstunde technisch anspruchsvollen Progressive Death vom Feinsten. Dabei werden die Songs der Scheibe in drei Kapitel unterteilt, die sich jeweils mit unterschiedlichen apokalyptischen und philosophischen Themen befassen. Aber nicht nur textlich sondern auch musikalisch lassen sich die Teile voneinander abgrenzen. Beginnt man noch sehr straight und verzichtet zugunsten eines brachialen Death-Gewitters auf spielerische Feinheiten, treten genau die im restlichen Verlauf der Scheibe in den Vordergrund.
Dieser Wandel deutet sich mit dem melancholischen Instrumental "Metamorphine" an und gipfelt in sehr groovigen, verspielten, teils psychedelisch angehauchten Songs. Die Jungs verlieren bei diesen Ausflügen aber niemals den roten Faden, sondern schaffen es mühelos, diese Passagen in das Death Metal-Klanggerüst einzufügen und vermitteln dabei das Gefühl, dass es nie anders hätte klingen dürfen. Beste Beispiele dafür sind "Eye Am Glowing Pulse" oder "The Sleep". Die letzten Tracks der Scheibe benötigen dann aber wesentlich mehr Zeit um richtig zu zünden. Growls, melodische Leads, doppelstimmiger Gitarrensound, dann wieder tief, schnell und brutal gespielte Riffs lassen jeden Fan progressiven Death Metals dahinschmelzen.
Einen Meilenstein der Musikgeschichte haben Dead Eyed Sleeper mit ihrem Zweitling zwar nicht geschaffen, in der vorderen Liga ihres Genres spielen sie mit diesem Album aber allemal mit. Die facettenreichen, dynamischen und vielschichtigen Songs laden zum Dauergebrauch der Repeattaste ein. Für mich eines der Highlights des bisherigen Jahres.
JR