Review
Psychopunch - Death By Misadventure
Psychopunch sind wieder da, und sie machen gottlob das, was sie am besten können: geraden, schnörkellosen Punk'n'Roll, der mit einer gehörigen Prise Dreck und Räudigkeit mindestens genau so viel Spaß macht wie immer. Die vier Herren aus Schweden servieren auch auf ihrem mittlerweile neunten Album einen fröhlichen Reigen riff-orientierter, griffiger Kracher, die ganz bestimmt nicht den Pokal in der Kategorie "komplexe Verspieltheit" erringen, aber durch eine Qualität bestechen, die in dieser Disziplin erfolgskritisch ist: fast alle Songs überzeugen durch starke Kompositionen, fette Melodien und schlichtweg einfach gute Einfälle.
Dabei gönnt man sich sogar ein wenig musikalische Variationsbreite: standen auf den Vorgängeralben Kamikaze Love Reducer (2006) und Moonlight City (2008) Energie und Spaßfaktor im Vordergrund, kredenzen die Kollegen dieses Mal sogar einige fast schon melancholische Momente, die sich wohltuend aus dem Geschrote abheben - wobei natürlich auch bei Nummern wie "Lost Highway" und "Without You Here" meterhoch der Schmutz aus den Boxen segelt. Shouter JM krächzt wie eh und je, die Rhythmusfraktion steht, und somit gehen Psychopunch gestählt in die nächste Runde im durchaus weitläufigen Rumpelrock-Genre. Behaupten muss sich diese Melange auf der Bühne, und dazu haben wir ja im September wieder weidliche Gelegenheit, wenn sie in München gastieren - übrigens für sehr kleines Geld.