Review
Endstille - Verführer
Nach zwei Jahren Wartezeit ist das Kieler Geschwader Endstille wieder auf Kurs. Und sie machen unmissverständlich klar, wer zur Speerspitze des deutschen Black Metals gehört. Geändert hat sich dem Gehörnten sei Dank nicht viel im Sound von Endstille.
Schon beim Opener "Alteration Of Roots" wird aus allen Rohren geschossen. High Speed Black Metal heißt wieder einmal die Devise, nach der hier vorgegangen wird. Erst beim folgenden "...Of Disorder" wird temporär die Geschwindigkeit etwas gedrosselt, jedoch nur, um anschließend gleich wieder mit durchgetretenem Gaspedal durch die Walachei zu brettern. Und Sänger Iblis kreischt sich wie gehabt durch sämtliche Stimmlagen, was die Stimmbänder so hergeben. Mit einem satten "UGH!" wird "Hate Me... God?" eingeläutet, der in moderatem Uptempo durch die Membrane kommt. Auffallend ist hier das meist stoische, fast schon monoton anmutende Drumming, das sich jedoch in die Gehörgänge einhämmert. Sehr gemäßigt geht es bei "Depressive/Abstract/Banished/Despised" zu, ist der Song doch im eher unteren Midtempobereich angesiedelt, was ihm einen gewissen Groove verleiht. Sehr moderates Bangtempo. Die Fans der "Monotonus"-Reihe werden auch nicht enttäuscht, findet sich doch ein entsprechender Song auf Verführer, der wieder ordentlich und schonungslos Gas gibt. Gegen Ende der Scheibe wird verstärkt das Tempo gedrosselt, was die Jungs jedoch nicht von der ein oder anderen Blast-Attacke abhält. Eine schöne Mischung aus beiden bietet das abschließende "Endstille (Verführer)".
Wie auch schon in der Vergangenheit werden Endstille auch mit Verführer die Metalgemeinde spalten. Musikalisch kann man ihnen jedoch nur Konsequenz bescheinigen ob der neun schwarzmetallischen Abrissbirnen des neuen Albums. Und das schicke Bismarck-meets-Mad-Butcher-Cover tut sein übriges dazu.
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