Review

Chaosfear genießen den Ruf, das nächste große Ding in Sachen Thrash Metal aus Brasilien zu sein. Die Gründe dafür kann ich ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen, auch wenn die Zutaten prinzipiell in Ordnung sind.

Das neue Album der Brasilianer nach dem Debüt One Step Behind Anger (2007) hört also auf den Namen Image Of Disorder. Unordentlich ist hier aber nichts. Chaosfear mischen hier ein geordnetes Gebräu an, das ganz gut die Brücke zwischen old- und newschool Thrash Metal schlägt. Mal brettern sie ganz im Sinne der 1980er Jahre dahin, mal fahren sie gemäßigtes Midtempo und grooven genau so, wie es viele neumodische Thrash-Bands heutzutage so oft zeigen. Gesanglich gibt's aggressive Standardkost, die kaum positiv, aber auch nicht negativ auffällt. Im instrumentalen Bereich ist alles in Ordnung, die Riffs und Beats sind fehlerfrei umgesetzt und die Soli zeugen von spielerischer Qualität, die etwas über dem Durchschnitt liegen dürfte. Auch an der Produktion kann ich eigentlich nicht meckern, denn Image Of Disorder ist weder zu modern, noch zu sehr auf alte Schule getrimmt, an und für sich eine gesunde Mischung.

Trotzdem will die Scheibe auch nach dem zehnten Durchlauf nicht zünden. Die Songs können mich nicht fesseln, sie verleiten mich auch nur geringfügig dazu, den Kopf schütteln zu wollen. Image Of Disorder klingt für mich sehr durchgestylt, um es möglichst vielen Metalheads aus den unterschiedlichen Lagern gerecht zu werden. Zudem bieten Chaosfear nichts Neues, das was die Jungs hier spielen ist zwar nicht schlecht, wurde aber von vielen Bands vorher schon gezockt und bietet so richtig null Überraschungen. In meinen Ohren eher ein Durchschnittsalbum, das man haben kann, aber nicht haben muss.

Lord Obirah

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