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Fleshgod Apocalypse - Oracles

Fleshgod Apocalypse - Oracles
Stil: Death Metal
VÖ: 23. März 2009
Zeit: 37:40
Label: Candlelight Records
Homepage: -

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Ich geb's ja zu: Ich bin ein Mensch voller Vorurteile. Wenn ich z.B. Italien in Verbindung mit Metal lese oder höre, schrillen bei mir die Alarmglocken. Und das zumindest nicht immer zu Unrecht. Aber umso schöner ist die Überraschung, wenn sich die schlimmen Befürchtungen nicht nur nicht bewahrheiten, sondern sogar die höchsten Erwartungen übertroffen werden.

Genau dieses ist nämlich bei Oracles eingetreten, dem Full Length-Debüt der 2007 gegründeten Knüppelcombo Fleshgod Apocalypse. Denn dieses Stück vertonte Gewalt ist das Beste, was ich seit langem auf dem Extremsektor zu hören bekommen habe. Gleichgültig, ob sich die Band aus Perugia im extremen Geprügel austobt oder ob sie sich dazu entschließt, wunderbar filigrane Melodien in ihre Stücke einfließen zu lassen, hier stimmt einfach alles. Das fängt bei der Produktion des Werkes an, die absolut drückend und auf den Punkt geraten ist. Das Schlagzeug knallt ohne Ende, die Riffs sägen durch die Peristaltik, dass es eine wahre Freude ist und trotz aller Wucht bleibt der Gesamtsound völlig klar und transparent, so hat eine moderne Metzelorgie zu klingen.

Auch die Musiker verstehen ihr Geschäft. Die Drums erschlagen den Hörer fast, ohne den Rest der Band zu Statisten zu degradieren, die Rhythmusarbeit der Gitarren kommt präzise auf den Punkt, die Lead-Arbeit ist nicht nur technisch gelungen, sondern zeugt von verdammt viel Gefühl und die Stimme von Frontsau Paolo Rossi, die vom Stil her irgendwo zwischen Facebreakers Roberth Karlsson und Suffocations Frank Mullen liegt, zeigt deutlich, dass der Mann Eier hat.

Aber der größte Pluspunkt sind die Songs selber, denn die Band versteht es, ein bei aller Brutalität doch sehr abwechslungsreiches Album abzuliefern. Damit meine ich nicht nur die kleinen Zwischenspielchen in Form eines Walzers (!) oder das akustische Piano-Outro, sondern auch und vor allem die Einarbeitung wunderschöner, fast schon zerbrechlicher Melodien in die ansonsten gnadenlos durchgeprügelten Stücke. Das ist ganz großes Ohrenkino, das erfordert Mut und gleichzeitig Können und davon scheinen die Italiener eine Menge zu besitzen.

Ja, was soll ich da großartig noch hinzufügen? Ob man die Musik jetzt als infernalisches Wüten oder göttliche Raserei einordnet, ändert nichts an der Tatsache, dass ich einfach nichts an dem Album auszusetzen finde. Mein bisheriges Album des Jahres, zumindest im Grobhorstsektor.

Anspieltipps: Requiem In SJ Minore, Retrieving My Carcass

Hannes

6 von 6 Punkten

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