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Lion's Share - Dark Hours

Lion's Share - Dark Hours
Stil: Heavy Metal
VÖ: 27. März 2009
Zeit: 44:07
Label: Blistering Records
Homepage: www.lionsshare.org

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1995 kam das erste Album von Lion's Share auf den Markt und in den zwölf darauf folgenden Jahren stellte Emotional Coma gerade einmal das fünfte Album dar. Für den nun vorliegenden Nachfolger Dark Hours hat sich das schwedische Trio nicht ganz so viel Zeit gelassen. Nicht ganz zwei Jahre sind nun vergangen um die Scheibe einzutüten. Dabei griffen Lars Chriss (Gitarre), Sampo Axelsson (Bass) und Patrik Johansson (Gesang) für die Drums auf die beiden Session-Schlagzeuger Richard Evensand (Chimaira, Soilwork, Therion) und Conny Petterson (Anata) zurück und konnten noch dazu Michael Romeo (Symphony X) für einen Gastauftritt gewinnen.

Gerade noch bei den Facts, jetzt schon bei der Musik. Wobei es dazu pauschal gesagt gar nicht so viel zu erzählen gibt, denn geändert hat sich nichts, Gott sei Dank. Die Songs sind immer noch schön eckig, kantig und mit viel düsterer Grundstimmung. Mit aggressivem Powerriffing und treibenden Drums knallt z.B. der Opener "Judas Must Die" ohne große Umschweife direkt in die Lauschlappen. Jawoll, ja, gleich mal Metal as Metal can be. Zu dem Song gibt es übrigens auch einen Videoclip. Die Spieluhr am Anfang von "Phantom Rider" ist auch nur reine Tarnung. Zwar nicht ganz so flott unterwegs wie der erste Titel, aber dennoch mit einer guten Mischung aus Härte und Melodie. Sänger Patrick singt in den Strophen teilweise richtig schön fies und dreckig, wechselt aber zum Refrain hin in seine Dio-ähnliche Phrasierung. Passt zum Song. Etwas in ihr älteres Schema fällt das mit einem Schlagzeugsolo beginnende "Demon In Your Mind". Der Track ist mit Keyboard ausgestattet, etwas proggig aber nicht zu verspielt. Bei dem groovenden Stampfer "Heavy Cross To Bear" wird das Tempo etwas gedrosselt, Chöre erzeugen eine tolle Atmosphäre und sorgen damit für Abwechslung. Gesangstechnisch zeigt Patrick Johansson hier die komplette Bandbreite seiner charismatischen Stimme. Könnte auch seiner anderen Band Astral Doors gut zu Gesicht stehen. Mit simplen und melodischen Strophen wird bei "The Bottomless Pit" erst mal Spannung erzeugt um dann mit reiner Gewalt und instrumentalem Gewitter im Refrain zu explodieren. Ganz nach dem Motto: "Bang That Head That Doesn't Bang". Gleich danach wird das Tempo angezogen und "Full Metal Jacket" (wohl eine Reminiszenz an den Film zu verstehen) rast mit unaufhaltsamer Geschwindigkeit an allen Instrumenten brachial voran in die nach oben geballte Faust. Was für ein schweinegeiler Song! Sehr melodisch, mit abwechslungsreichem Arrangement und wie eine Mischung aus Masterplan und alten Savatage klingend überzeugt "The Presidio 27" auch auf ganzer Linie. Die Barker Ranch war Ende der 1960er Jahre das Versteck von Massenmörder Charles Manson und dient 2009 Lion's Share als Titel für eine oberamtliche Hymne. Schnell und mit ordentlich viel Dampf in den Kesseln werden die Strophen zum fulminanten Refrain hingetrieben. Vor dem Gitarrensolo gibt es noch ein paar eingestreute Radiomeldungen und Polizeisirenen zu vernehmen. Wuchtig und kräftig sind die passenden Adjektive für das wieder sehr rifflastige "Napalm Nights" während bei "Space Scam" die Melodien und eine packende Atmosphäre im Mittelpunkt stehen. Mit düsterer und bedrohlicher Stimmung a la Black Sabbath lassen Lion's Share das Album mit "Behind The Curtain" ausklingen.

Bei Dark Hours ist der Name Programm. Kein Happy Metal und auch keine leichte Kost, aber dafür tonnenschwerer und schön geschmiedeter Heavy Metal, der stark in den 1980ern verwurzelt ist, aber modern produziert wurde. Die Riffs und das rhythmusbetonte Spiel dominieren das Album, was aber nicht heißen soll, dass es keine Soli und Melodien zu hören gibt. Auch davon gibt es genug, die Gitarre ist in jedem Fall das herausragende Instrument, was für manche wohl auch als Nachteil zu verstehen ist. Mich stört das nicht, ganz im Gegenteil. Die Songs sind schnörkellos, handwerklich sauber und erfrischend unoriginell, gehen direkt in Bauch, Beine und Herz und machen sehr viel Spaß. Und ehrlich gesagt, mehr ist von klassischem Heavy Metal auch gar nicht zu erwarten.

Andi

5 von 6 Punkten

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