Review
Thanateros - Liber Lux
Noch ein musikalisches Projekt von Ben Richter: Thanateros ist sein größeres Dasein in der Post-Evereve-Ära. Die Jungs haben sich bisher stärker dem Folk Metal gewidmet, was sich nun mit dem neuen Werk Liber Lux etwas verschoben hat. Der Sound ist härter als zuletzt, die Stimmung dunkler und tiefer. Passend zur Stimme von Ben Richter, der mir allerdings etwas zu monoton und unbeseelt singt, wirkt der Sound zumeist eher ernst. Es gibt freundlichere Momente in einzelnen Stücken, jedoch ist der Grundtenor eben nicht mehr in der poppigen Form, wie man Thanateros zuletzt hören konnte. Ben Richter, der das Album geschrieben hat, merkt dazu an: "[...] Von daher ist 'Liber Lux' wesentlich ehrlicher, lebendiger, emotionaler und tiefgehender als unsere vorherigen Alben."
So ganz kann ich dem nicht folgen. Auf mich als Hörer wirkt die Scheibe sicherlich tiefgehend und emotional, da eben der Jux und die Dollerei eher minimalistisch verwendet wurden, es ernst gehalten ist, ohne in die Melancholie hinabzusteigen. Jedoch finden sich auch auf den letzten Scheiben Emotionen, findet sich auch in gewisser Weise ein Tiefgang. Nur eben auf eine völlig andere Art. Die Scheibe wirkt mehr wie ein Neuanfang oder eine Rückbesinnung.
Den Fan erwartet trotz alledem in erster Linie die Verbindung von Schwermetall und Folk. Die Songs haben ihre Stärken und Schwächen, für mich kommen die Folkinstrumente etwas zu kurz, dafür können die Gitarren überzeugen. Bass und Schlagzeug sind solide und arbeiten in überzeugender Weise. Die Produktion lässt wenig zu wünschen übrig, auch wenn man in diesem Bereich eigentlich immer irgendetwas anders gemacht hätte.
Insgesamt ist die Scheibe gut, wenn auch nicht herausragend. Der Gesang könnte die Emotionen besser tragen, die Folker etwas mehr Spielraum erhalten. Für Freunde des Folk Metal sollte diese Scheibe trotz aller Kritik einen Platz auf der Reinhör-Liste erhalten.
Anspieltipps: Illumination, Emain Ablach
Sophos
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