Review
Gwyllion - The Edge Of All I Know
Aus Belgien kommt eine Combo, die inzwischen ihren vierten Silberling veröffentlichen und dabei recht gut aussehen. Gemeint ist Gwyllion mit dem etwas sperrigen Titel The Edge Of All I Know.
Nach einem ausgefeilten, aber doch etwas schwerfälligen Intro zeigt sich das Album mit "Entwined" direkt von seiner besten Seite. Was als "Symphonic Female Fronted Metal" deklariert wird zeigt in dieser spritzigen und sehr groovigen Nummer starke Einflüsse von guten 80s Pop/Rock-Nummern. Der Rhythmus und der wirklich exzellente Gesang der Dame, deren Stimme ein wenig die Mischung aus Bonni Tyler und Laura Mccallan ist, gehen sofort ins Blut. Somit ist gleich der erste Track eine, wenn nicht sogar die stärkste Nummer des Albums. "Void" knüpft direkt daran an, schlägt in eine ähnliche Kerbe und weiß ebenfalls zu begeistern ohne ein bloßer Abklatsch des Openers zu sein. "Rage" hingegen nimmt da schon wesentlich an Tempo auf und wird auch aggressiver. Immer wieder durch einem sehr melodischen Refrain unterbrochen entwickelt sich der Song zu einer runden Sache. "Beyond Goodbye" ist eine sehr eingängige orchestrale Rockballade mit Ohrwurmcharakter. Sehr unter keltischen Einflüssen steht die wieder im Tempo anziehende Nummer "The Night Awakes", die gleich von "Closure" - dem bisher gitarrenlastigsten und härtesten Song - abgelöst wird. "A Thousand Words" und "Roots Of Reality" sind zwei Songs, die einen ähnlichen Charakter wie "Entwined" oder "Void" haben. Lediglich "Angelheart" fällt als Klavier- und Gesangsstück etwas aus dem Rahmen der Scheibe und ist vielleicht als Schlusstrack nicht die beste Wahl. Tragisch und noch im Rahmen des erträglichen Kitschspektrums ist "Angelheart" meiner Meinung nach mit Abstand der schwächste Songs auf der ansonsten hervorragenden Scheibe, auch wenn Freunde des Genres ihn höchstwahrscheinlich sehr schätzen werden.
Alex
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