Review
Traumhaus - Die Andere Seite
VÖ: 23. Oktober 2008
Zeit: 63:05
Label: Saustark Records
Homepage: www.traumhaus-music.de
Deutschsprachige Texte in der Musik haben häufig den Hang zur Banalität und bieten viel Material zum Fremdschämen. Dies ist mit ein Grund, warum dann eben doch etliche Bands entweder gleich ganz auf eine andere Sprache ausweichen oder aber recht gezielt bei vorhandenen Quellen wie Gedichten oder ähnlichem klauen gehen. Traumhaus wagt den Weg des Deutschen als Sprache und schlägt sich ganz wacker. Es gibt Stellen, die stark gefeilt wirken oder bei denen die gefundene Lösung sehr gezwungen wirkt, aber das sind im Verhältnis Marginalien.
Musikalisch bieten sie Retro Prog, der meist sehr ruhig durch die einzelnen Stücke führt, aber auch gezielt mit mehr Kraft eingesetzt wird, wenn es sinnvoll erscheint. Die Songs fangen nicht selten mit einem längeren Intro an, bevor dann durch den Gesang der eigentliche Sinn des Stücks vorgegeben wird.
Das vorliegende Album Die Andere Seite ist ein Konzeptalbum, in dem es thematisch um die Auseinandersetzung mit sich selbst (in Form einer fiktiven Person) geht. Ziel ist eben das Erreichen der genannten anderen Seite, die am Anfang nicht möglich ist, da Wut und auch Verzweiflung die Möglichkeiten verstellen. Das Ich muss dann einen Weg finden, um die andere Seite erreichen zu können.
Der Gesang von Alexander Weyland erinnert an einigen Stellen schon beinahe an Xavier Naidoo oder auch an Ich & Ich. Im Instrumentalbereich wird vor allem ruhig bis zu veträumt gearbeitet, ohne dabei an den richtigen Stellen passende Akzente vermissen zu lassen. Hier ist besonders die Arbeit von Hans Jörg Schmitz am Schlagzeug zu erwähnen, der stellenweise bemerkenswerte Arbeit abliefert.
Für Freunde der ruhigeren Töne und des Retro Progs bietet sich hier ein gelungenes Werk. Reinhören lege ich daher all denjenigen ans Herz, die diese Form der Musik bevorzugen.
Sophos
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