Review
Deep Trip - Deep Trip
Drei Schweizer machen sich auf eine Brücke zwischen klassischer Musik und Rock zu schlagen. Akustikgitarrist und Sänger Claudio Moser, Violinist Khin Hong Yip und Kontrabassist Sofus Gleditsch gehen dabei handwerklich professionell vor und geben sich in punkto Präsentation keinerlei Blöße. Erinnert man sich an ähnlich ausgerichtete Scheiben aus der letzten Zeit, muss man dem Trio zugestehen, dass sie den goldenen Mittelweg zwischen rockigen Songs und ruhigen, balladesken Stücken gefunden haben, wobei alle drei Instrumente stets gleichberechtigt nebeneinander stehen. So kann man sich beispielsweise nicht fest darauf verlassen, dass die Streichinstrumente nur für die Melodien zuständig sind. Heftige Riffattacken und Soli von Kontrabass und Violine sind ebenfalls keine Seltenheit. Als weiterer Pluspunkt erweist sich Claudios Stimme, die er je nach Stimmung - mal ruhig, mal dynamisch, mal zornig - über den Stücken schweben lässt und damit diesen seinen Stempel aufdrückt. Und obwohl mit "Nevermind", "Hate", "Soldier" oder "Masters Of The Earth" - um ein paar Namen zu nennen - einige sehr gute Songs vorhanden sind, muss man festhalten, dass auch noch genug Raum nach oben vorhanden ist, da einige der Stücke mich nicht wirklich zu fesseln vermögen. Eine Menge Spaß hat man mit Deep Trip aber dennoch. Dafür allein sorgt schon die engagierte und frische Darbietung des jungen Trios, die man zumindest mit einer ausführlichen Hörprobe honorieren sollte.
JR
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