Review

Dem Progressiv Metal hat sich eine schwedische Truppe namens Miosis verschrieben und treibt sich hiermit in den Gefilden von Tool und Isis herum. Ob ihnen mit Albedo Adaption der Anschluß an solch große Namen gelungen ist, bleibt abzuwarten.

Über das Album kann man entweder viel schreiben oder wenig. Viel, wenn man jeden Song einzeln durchgeht, bis ins Kleinste durchforstet und wenig, wenn man auf der Suche nach einem gemeinsamen Nenner ist. Dieser ist nämlich sehr schnell gefunden. Anhören muß man sich das Album schon diverse Male, um überhaupt Unterschiede zwischen den Songs auszumachen, die, im Midtempo gehalten, viele psychedelischen und progressiven Elemente in sich vereinen. Die Produktion ist wohl gelungen, selbst wenn dem ein- oder anderen der Klang der Snaredrum nicht schmecken dürfte, der - wie auf Metallicas St. Anger - ein Album schon mal ungenießbar machen kann. So schlimm ist es dann aber doch nicht. Der Sänger hat eine etwas gewöhnungsbedürftige Stimme, die aber mit der Zeit gut zur Musik passt. Auch die Leistung der anderen Musiker ist wohl zu honorieren, die zeigen, dass sie ihre Hausaufgaben gemacht haben. Schöne Melodie- und Rhythmusläufe, die gerne mal mit und mal gegen den Takt spielen, runden die ganze Sache ab.

Ein Fazit zu schreiben und eine adäquate Benotung zu finden fällt bei Albedo Adaption etwas schwer, da die Scheibe technisch gut geworden ist und im Stile von Tool auch die Stimmung richtig trifft, jedoch gelang es ihr nicht, mich restlos zu überzeugen. Zu monoton dreht sich der Silberling im Player, zu gleichbleibend ist das Gesamtwerk. Wer also auf Tool steht - dieser Vergleich muß schon wieder herhalten - der wird in Miosis nicht seinen neuen Messias finden, aber einen brauchbaren Pausenfüller. Zum aufmerksamen, interessierten Zuhören reicht es bei der Scheibe nicht, aber sie macht sich sehr gut, wenn man seine Räumlichkeiten mit einer bestimmten Atmosphäre beschallen will.

Alex

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