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Suidakra - Crogacht

Suidakra - Crogacht
Stil: Black Death Metal
VÖ: 20. Februar 2009
Zeit: 50:40
Label: SPV
Homepage: www.suidakra.com

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Die Isle Of Skye - das ist schottisch-gälisch für Insel des Nebels - ist fürwahr ein wunderbarer Flecken Erde. Flecken stimmt schon, das ist immerhin nur eine Insel der Inneren Hebriden und somit an der Westküste Schottlands befindlich. Zu sehen gibt es dort so viel Landschaft auf einem Haufen, dass es kracht: hübsche Felsen, raue Küsten, und was das Nordmannen-Herz sonst noch begehrt. Außerdem kommt von dort einer der gschmackigsten und torfigsten Whiskys der Welt, der feine Talisker, den man immer wieder mal zur Hand nehmen sollte.

Dann ergibt sich vielleicht die richtige Stimmung für den neuesten Streich der deutschen Wahlkelten Suidakra: auf Crogacht (heißt gälisch so viel wie Obacht gebn! Nein Unsinn das steht für Tapferkeit), ihrem mittlerweile neunten Album, schildern die Kollegen die Geschichte des irischen Kriegers Cuchulainn, der der Legende zufolge auf die Isle Of Skye schipperte, um dort die Skythen-Kämpferfrau Scathach klarzumachen und nebenbei von ihr die Kunst des Krieges zu erlernen (dass man hier von den Damen was lernen kann, steht unbenommen als Fakt).

Inhaltlich segelt man also im Fahrwasser diverser Wikinger- und Pagan-Kollegen, aber was diese Scheibe aus der Masse abhebt, ist ein echtes Kunststück. Im mittlerweile fast schon inflationären Einheitsbrei des melodischen Todesgeschrotes, das nicht zuletzt dank Alexi Laihos Rasselbande Children Of Bodom und den Helmschwingern von Amon Amarth auch einem breiteren Publikum zugänglich wurde, setzen die Wüteriche von Suidakra einen echten Farbtupfer, indem sie ihr Thema auch musikalisch umsetzen.

Neben derben Riff-Attacken, packenden Melodien und Kreischvocals stehen nämlich bestens integrierte folkloristische Elemente: da gibt es immer wieder akustische Momente, aber auch Dudelsäcke mitten im übelsten Gebolze, dann wieder traditionelle Flöten, Banjos und sogar ein 16-köpfiger Chor. Fern sei es jedoch diesem Werk, einfach orchestralen Kleister aufzutragen: die Folk-Einsprengsel sind so treffgenau, dass das Ganze eine faszinierende Einheit eingeht, die klingt, als ob die Pogues komplett durchdrehen. Dazu gesellen sich durchweg starke Kompositionen, die über die gesamte Laufzeit für Spannung und Freude sorgen. Es fällt schwer, aus den ausnahmslos hervorragenden Songs einen Titel hervorzuheben - "Isle Of Skye", "Gilded Oars", "Shattering Swords", überall kreist der Hammer massiv, ohne die Melodie und die Folk-Töne aufzugeben. Ein wirkliches Überraschungsmoment bringt dann das fast rein akustisch vorgetragene "Feats Of War", bei der Gastsängerin Tina Stabel in die Rolle der Scathach schlüpft und diese aufs Vortrefflichste stimmlich inszeniert.

Ganz klar eines der frühen Highlights des noch jungen Jahres - selten machte eine Abrissbrine solchen gepflegten Spaß. Und jetzt noch ein Schlückchen Talisker.

Holgi

6 von 6 Punkten

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