Review
Karma To Burn - Karma To Burn (Re-Release)
1993: In Hicksville, Virginia, raufen sich drei Jungs zusammen, um Musik zu machen, dreckige Musik, rotzige Musik, gerade wie es ihnen gefällt. Alle drei sind sich darin einig, dass Sänger überbewertet sind, ebenso wie Songtitel und Texte. Wer braucht schon Gesang und Buchstaben, wenn er einen röhrenden Bass, eine knarzende Gitarre und ein pumpendes Schlagzeug haben kann? Nach Meinung dieser drei Jungs, die unter dem Namen Karma To Burn erdigen Stoner Rock zocken, kein Mensch. Unter dieser Prämisse nehmen die Jungs also ein Demo (1995) und eine EP namens Wild, Wonderful & Apocalyptic (1996) auf und können damit sogar einen Vertrag mit Roadrunner Records an Land ziehen.
1997: Genauer am 25. Februar erscheint das selbstbetitelte Karma To Burn-Debüt, auf Druck der Plattenfirma und entgegen ihrer ursprünglichen Vorstellung aber mit Gesang, mit richtigen Songtiteln - nicht wie beim Demo und der EP, wo die Songtitel lediglich aus Zahlen bestehen - und auch mit Texten. An der musikalischen Ausrichtung hat sich aber nichts geändert, Karma To Burn zocken nach wie vor erdigen trockenen Wüstenrock, den man am besten in Beisein einer ordentlichen Tüte zu sich nimmt. Die Riffs grooven wie Sau, die Melodien gehen direkt ins Ohr und der Rhythmus fährt sofort ins Beinkleid. Gesang dagegen wird recht spärlich eingesetzt und wirkt eher unpassend und wie ein Fremdkörper.
2008: Die Verbindung zwischen Karma To Burn und Roadrunner Records wurde nach dem Debüt wieder gekappt, die Scheibe war schlicht und ergreifend nicht profitabel genug. Was nicht war, kann aber noch werden, denn dieser Tage erfährt das Album seine Wiederauferstehung über Metal Mind Records. Wie immer wurde auch dieser Re-Release soundtechnisch überarbeitet, mit fünf Live-Bonustracks ausgestattet und in einen schmucken Digi-Pack gesteckt, der auf 2000 Stück limitiert ist. Wer auf kraftvollen intensiven Stoner Rock steht, kommt an Karma To Burn nicht vorbei.
Ohne Wertung
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