Review
Warship - Supply And Defend
Warship heißt das neue Projekt der beiden New Yorker Francis Mark und Rob Lauritsen, die in der Vergangenheit auch schon unter dem Namen From Autumn To Ashes miteinander musiziert haben. Und Supply & Depend heißt nun ihr Debüt-Album. Das Teil wurde von einem Typen namens Andrew Schneider produziert und das Cover stammt von einem gewissen Brad Bacon, wenn man der beiliegenden Presseinformation Glauben schenkt. Alles schön und gut. Aber worüber auf diesem spärlich bedruckten Blatt Papier kein einziges Wort verloren wird, ist ein Anhaltspunkt darüber, was den Hörer während der insgesamt 39 Minuten Spielzeit erwartet. Ist Warship vielleicht eine jener Kapellen, die schlichtweg in keine Schublade passen wollen?
Mitnichten. Schon nach den ersten Klängen des Openers wird klar, hier gibt's Screamo in Reinkultur. Das Genre diktiert es: grausiges und oft verzerrtes Gekreische, das erst mal über längere Zeit ausgehalten werden will, regiert das auf Hardcore und Punk basierende Liedgut. Dazwischen wird im regelmäßigen Turnus emotional gesungen oder vielmehr lamentiert, während die Songs mal mehr, mal weniger vertrackt chaotisch im Midtempo vor sich hin dümpeln.
Trotz der vielen unterschiedlichen Gemütsverfassungen von Wut bis Melancholie, die hier recht geschickt und oft überzeichnet transportiert werden, will der Funken nicht überspringen. Zu gewöhnlich, unspektakulär und durchschnittlich klingt das Endprodukt und von der Durchschlagskraft, die der Bandname impliziert, ist nichts zu spüren. Am Ende hat sich das Kriegsschiff, das waffenbeladen auf dem Cover prangert, also doch als Krabbenkutter entpuppt. Anhänger von Greeley Estates und Konsorten mögen diesem Release sicher etwas abgewinnen, für das Gros der Hörerschaft lohnt sich die Anschaffung sicher nicht.
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