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Cradle Of Filth - Godspeed On The Devil's Thunder

Cradle Of Filth - Godspeed On The Devil's Thunder
Stil: Gothic Black Metal
VÖ: 24. Oktober 2008
Zeit: 60:40
Label: Roadrunner Records
Homepage: www.cradleoffilth.com

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Varus, gib mir meine Legionen wieder! Das sagte jedenfalls der allseits beliebte Kaiser Augustus, nachdem sein Feldherr Varus in Germanien bei der gleichnamigen Schlacht mal eben gut gelaunt drei Legionen, ebenso viele Reiterabteilungen sowie sechs Kohorten versenkt hatte und sich danach selbst beseitigte. Und in Anlehnung an dieses fliegende Wort könnte man hier anmerken: Dani, gib mir die Melodien wieder!

Denn das neue Cradle Of Filth-Werk kann man unter einem Motto zusammenfassen: Ballern, bis der Arzt kommt. Waren die beiden Vorgänger Nymphetamine und Thornography noch durchzogen von glorios morbider Stimmung, Gesangsduetten und spannenden Gitarrenduellen, regiert auf Godspeed On The Devil's Thunder die Abrissbirne. Manch einer mag das als Rückkehr zur alten Härte sehen, so wie das Album ja auch angekündigt war: schneller, härter, schwärzer. Manch einer mag ob der teilweise gnadenlosen Knüppelattacken eher abgeschreckt sein.

Ob's am Thema liegt? Immerhin nimmt man sich eines gar finsteren Wüterichs an: mit der Figur des Gilles de Rais haben Dani und seine Spießgesellen eine düstere Gestalt aus dem Mittelalter hervorgezogen, der ein scheinbar gütiger Adelsmann bei Tage, aber ein abgründiger Unhold bei Nacht gewesen zu sein scheint und der mehrere hundert Kinder auf dem Gewissen hatte. Nach seinem Aufstieg als Mitkämpfer der Jeanne d'Arc ging es nach deren Hinrichtung 1431 abwärts mit dem Kollegen. Um seinen Lebensstil zu finanzieren, engagierte er Zauberer und Alchemisten und driftete schließlich in die schwarze Magie ab, bevor er schließlich zum Serienmörder wurde. 1440 ereilte ihn die irdische Gerechtigkeit in Form des Galgens, aber seine Taten lebten in der mythischen Figur des Blaubart in Legenden weiter.

Wie Herr Klitschko sagen würde, "schwäääre Kost" also, die Dani und seine Freunde in einem wahrhaft alptraumhaften Rausch von Raserei und Morbidität verpacken. Die Tracks werden jeweils von gesprochenen und orchestral unterlegten Parts verbunden, so dass ein Kaleidoskop entsteht, in dem das Leben des unsäglichen Edelmanns vorüberzieht. Musikalisch liefert "Shat Out Of Hell" den Cradle-typischen Anfang - voll auf die Zwölf. Die zweite Nummer "The Death Of Love" bringt dann noch beste Reminiszenzen an die beiden Vorgänger-Werke: dicht, melodisch, hervorragend. Aber ab "The 13th Caesar" kreist die Axt, ballert die Double (Triple) Bass und kreischt der Cheffe immer abartiger. Das ist heftig, hart und aggressiv, hervorragend gemacht, durchaus differenziert komponiert und teilweise technisch atemberaubend. Epischer Extrem-Metal eben - aber über die Dauer auch etwas eintönig. Erst gegen Ende, bei "Darkness Incarnate" und dann bei "Ten Leagues Beneath Contempt", kommen wir wieder zu Atem und die Melodie wieder etwas zu ihrem Recht.

Puh! Also, für einen ansonsten weniger extrem eingestellten Hörer ist das starker Tobak. Monumental, düster, brachial in jedem Fall. Aber für zartere Naturen nicht am Stück reinzuziehen. Hartwurstfans und Freunde des Cradle-Highlights Midian sollten dagegen zustimmend nicken. Aber bitte, das nächste Mal nicht mehr nur Vollgas, denn genau die Mischung aus Gebolze und Atmosphäre ist doch mittlerweile die Stärke der Kombo.

Holgi

4 von 6 Punkten

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