Review
Catamenia - VIII - The Time Unchained
Im Vorfeld zur Heidenfest-Tour wollte sich der Autor dieser Zeilen natürlich ein Bild der dort auftretenden Bands machen und was bietet sich da mehr an, als das brandneue Album eines der Teilnehmer zu rezensieren? Dass es dann doch nicht zu einem Besuch des Schreibers beim Konzert in München kam, steht auf einem anderen (Partei)Blatt...
Vom Label wird Catamenia als "Nordic Metal" angepriesen, was immer das bedeuten soll. Für mich klingt die Musik wie eine Mischung aus melodischem Death Metal mit Pagan- und Folk-Einflüssen und einer nicht zu überhörenden Schwarzmetall-Schlagseite. Ein recht geschmackvolles Cover-Artwork, über eine Stunde Spieldauer und eine recht ordentliche Produktion stimmen schon mal optimistisch, was die Qualität des Longplayers angeht, wobei ein Teil der Spielzeit für die drei abschließenden Stücke draufgeht, bei denen es sich allesamt um Cover-Versionen handelt. Trotzdem bleibt noch genug Zeit für Eigenleistungen der Band und die gilt es ja hauptsächlich zu bewerten. Recht schicke Melodien erschaffen die Finnen auf ihren Songs, die gehen ins Ohr und setzen sich dort auch eine Zeit lang fest. Zwar nichts überragend Eigenständiges, dazu habe ich solche Sachen schon oft genug gehört, aber immerhin recht passabel. Dafür finde ich die aggressiveren Passagen etwas nichtssagend, die bleiben irgendwie nicht wirklich länger hängen, "stinknormaler" Melodeath halt, nicht übel, aber schon tausendmal gehört und gespielt. Das alles muss ja nichts Schlechtes sein, nicht immer kann und soll das Rad neu erfunden werden. Aber nur, wenn der Rest auch passt und das ist hier leider nur teilweise der Fall. Denn auch wenn die Leistung der Musiker an den Instrumenten wirklich ordentlich ist, geht mir die Stimme von Klargesangs"künstler" Kari Vähäkuopus ziemlich schnell auf die Eier, so schräg, wie sich seine Performance anhört. Auch das Gekreische von Ari Nissilä ist nicht unbedingt dazu angetan, mir Tränen der Freude in die müden Augen zu treiben, da fehlt es dann doch oftmals an der richtigen Durchschlagskraft. Die Growls gehen dafür in Ordnung, doch einen wirklich großen Anteil an der Vokalakrobatik nehmen sie leider nicht ein.
An sich ist VIII - The Time Unchained ein recht passables Album geworden, das mir aber ob der Sangesleistungen ziemlich schnell auf den Zeiger geht. Nö, da habe ich wohl nichts Weltbewegendes verpasst, als es die seltsame Heidenfest-Aktion gab...
Hannes
Vorheriges Review: Nickelback - Live At Sturgis 2006 (DVD)