Review
The Blackout Argument - Smile Like A Wolf (Online-EP)
VÖ: 01. Juni 2008
Zeit: 14:39
Label: Let It Burn Records
Homepage: www.theblackoutargument.com
Lächeln wie ein Wolf? Rotkäppchen könnte vermutlich ein Lied davon singen, aber das ist eine andere Baustelle, die Papa Siebi öfters beackern darf. Kommen wir ohne weitere Umschweife zur aktuellen mir vorliegenden Online-EP (?) der Münchner Lokalmatadore The Blackout Argument, von denen ich zu meiner Schande noch nie etwas vernommen habe. Damit ist jetzt Schluss. Ach ja, Online-EP. Ja, meine werten Damen und Herren Wall-Of-Death-Mosher. Eine EP, die sich der frustrierte Emo-Coreler, das gepiercte Fratzenweibchen oder eben der altmetallische Rezensent aus dem Netz der weiten digitalen Welt saugen kann/darf/soll/muss. Muss ich aber nicht, da mir das Teil als beflockte CD-R vorliegt. Gut so und ab auf die melodische Hardcore-Abfahrt, wie die Info mich brieft.
Die Truppe hat einen Deal bei Lifeforce und dadurch findet diese "für umme"-EP ihren besonderen Reiz, denn ein neues Langspielalbum ist bereits in der Mache und wird wiederum über die Jungs und Mädels von Lifeforce den Weg in die Läden und anschließend heimischen Wohnstuben finden. Vorab gibt es also diese EP, von der wohl kein Song auf der kommenden Scheibe stehen wird. Somit kommen wir zum Inhalt des lachenden Wolfes.
Raphael Schmid hat im Juli 2007 den Platz am Mikro des Fünfers übernommen und glänzt mit wütenden Shouts, lässt aber auch seiner melodischen klaren Stimme freien Lauf. Bestens nachzuhören im "ruhigeren" Titelsong, der nicht ganz so brutal wie der Rest durch die Lauscher fräst und für willkommene Abwechslung sorgt. Die Produktion drückt ordentlich, der Sound ist absolut internationaler Standard, jedoch mir zum Teil a bisserl zu modern. Wobei diese Moderne der Sorte von Mucke vollkommen gerecht wird und gut zu Gesicht steht. Cataract sind von Brutalität und Sound nicht weit weg. Die Songs der Münchner grooven im Gegensatz zu den Eidgenossen mehr und bemühen generell den Hardcore als tragendes Fundament ähnlich wie bei den Kollegen von Born From Pain. Also kein Pseudo-Thrash oder verkernter Melo Death Metal und das ist ein wohlwollender Pluspunkt. Dazu kommen klare Vocals und melodische Gitarrenharmonien, die auch eingefleischten Metalfans gefallen dürften.
Leider spielt keiner meiner Player Track fünf namens "Back In Decontrol" einwandfrei ab, so dass ich zum Download genötigt bin. Armer alter Sack. Genug der Selbstbemitleidung, es ist eine Online-EP, also hören wir mal online rein. Und siehe da, es funzt sogar mit müdem Modem. So bildet das fünfte, sehr kurz geratene, Stück den Abschluss einer guten EP, die Hunger nach mehr macht. Wer auf Core mit Melodie und satter Gitarrenpower obendrein einen gut zu vernehmenden sowie slappig anmutenden Bass steht, sollte sich die EP schleunigst unter www.smilelikeawolf.com herunterladen.
Siebi