Review
It Bites - The Tall Ships
In den späten 80ern hatten It Bites bereits einige Erfolge, dann wurde es still. Nun haben sie sich selbst aus der Versenkung geholt und präsentieren ihr viertes Studioalbum The Tall Ships. Darauf findet sich ein heiterer Mix aus Arena, Frost, Yes, Marillion und manch anderem Progressive-Gewächs.
Köpfe dieser Band sind Schlagzeuger Bob Dalton und Keyboarder John Beck, die auch seit Anbeginn dabei sind. Als Verstärkung für dieses Album haben sie sich den Gitarristen John Mitchell und den Bassisten Lee Pomeroy an Bord geholt. John Mitchell hat auch die Gesangsparts übernommen.
Beinahe das gesamte Album ist aus verhältnismäßig poppigen, wenn auch progressiven Songs aufgebaut, die gute Laune verbreiten und sicherlich niemandem weh tun. Fühlt sich stellenweise etwas glatt an, arg auf Mainstream gemünzt, aber da die Songs Spaß machen, soll das nicht der große Knackpunkt sein. So ist z.B. der Opener "Oh My God", eine Midtempo-Nummer, relativ ruhig, bietet schöne Melodien, nervt ganz am Anfang ein wenig, ist aber ansonsten sehr hörtauglich, recht programmatisch für die Scheibe. Mit "Ghost" wird zwar eine etwas schnellere Nummer eingeschoben, die ein wenig Rockfeeling einbringt, aber da auch diese Nummer sehr keyboardlastig ist, bleibt es bei einem Feeling. Dennoch gehört "Ghost" zu den starken Nummern auf dem Album. Lediglich der Schlusssong "This Is England" sticht als 13minütiges Epos heraus und bietet mit Abstand am Meisten: am meisten Unterhaltung, am meisten Abwechslung, am meisten Anspruch. Davon mehr wäre eine schöne Sache. So wirkt das Album zu reingewaschen, zu abgeklärt.
Wer das extreme Progressive-Getue nicht verträgt, mehr die Yes- und Marillion-Schiene gefahren ist und fährt, der wird hier vielleicht eine gute Ergänzung finden.
Anspieltipps: Ghost, Memory of Water, This Is England
Sophos