Review
Tank - Power Of The Hunter (Re-Release)
VÖ: 15. September 2008
Zeit: 48:12
Label: Metal Mind Productions
Homepage: www.tankofficial.com
Es gibt Re-Releases, welche die Welt nicht braucht und es gibt solche, auf die eben jene Welt gewartet hat. Die Neuauflagen von drei Scheiben meiner persönlichen NWOBHM-Heroen Tank seitens des polnischen Labels Metal Mind gehören eindeutig in letztere Kategorie.
1980 gegründet, waren Tank eine der einflussreichsten Bands der NWOBHM, die aber leider nie den ganz großen Durchbruch schaffte. Mit Power Of The Hunter liegt hier das Zweitwerk der Jungs um Ex-The Damned-Tieftöner Algy Ward vor. Im Vergleich zum Debüt Filth Hounds Of Hades hatte sich nicht viel verändert, noch immer gab es Heavy Metal mit punkiger Attitüde und Rock'n'Roll-Einflüssen, was damals oft Vergleiche mit Motörhead heraufbeschwor (immerhin hatte "Fast Eddie" Clarke das Debütalbum produziert). Vielleicht wurde hin und wieder ein wenig mehr Wert auf Rock als auf Punk gelegt, aber das war es dann auch mit den Unterschieden zum Erstling. Auch hier gab es wieder starke Songs mit "Walking Barefoot Over Glass", "Biting And Scratching" und einem meiner Lieblingsinstrumentals "T.A.N.K.", aber auch der Rest der Stücke war keineswegs Ausschuss, der Rundling war und ist durchgehend unterhaltsam. Leider konnte er nie an den Erfolg des ersten Albums anknüpfen, was mir persönlich recht schleierhaft ist, denn schlechter als Filth Hounds Of Hades ist die Scheibe meiner Meinung nach keinesfalls.
Als edles Digipack im Klappcover auf goldenes Polycarbonat gepresst macht das Werk durchaus etwas her, zumal auch noch alle Texte im Booklet abgedruckt sind. Das wirkt nicht billig gemacht oder gar wie Abzocke, hier stimmt die Aufmachung wirklich. Auch am Sound der Scheibe wurde gefeilt, das Remastering hat sich gelohnt, denn für eine Platte von 1982 klingt der Output frisch und knackig, keine Spur von dumpfer Muffigkeit. Auch Bonusmaterial wurde auf dem Tonträger untergebracht, wobei "Crazy Horses" zwar auch schon auf dem ursprünglichen Werk vorhanden ist, aber zumindest in einer anderen Version.
Mir hat diese Wiederveröffentlichung die Arbeit erspart, meine alten Vinyls herauszuholen und sie zu digitalisieren, zumal die Auflage hier eindeutig besser klingt. Fans werden eh zugreifen, aber auch der "geschichtlich interessierte" Metalhead sollte sich diese Gelegenheit zur Zeitreise nicht entgehen lassen. Aber Beeilung ist angesagt, denn die Auflage beläuft sich auf nur 2000 Stück, also los und das gute Ding beschafft!
Hannes
Ohne Wertung
Vorheriges Review: Silver (NOR) - Wolf Chasing Wolf