Review

Vor nicht allzu langer Zeit war die Aufgaben-Stellung im Deutsch-LK-Abitur, eine Abhandlung über Mut zu verfassen und zu erklären, was es mit diesem Phänomen auf sich hat. Einer der Prüflinge kam auf eine pfiffige Idee und gab sein Blatt fast leer ab. Fast leer deshalb, weil er nur drei Worte auf dieses geschrieben hatte: Das ist Mut! War das jetzt unheimlich dämlich oder der genialste Aufsatz, den die Lehrerschaft je gelesen hat? Das Lehrer-Gremium war schlussendlich der Auffassung, dass dies eine Meisterleistung sei und der Inbegriff von Mut. So erlangte der besagte Schüler die volle Punktzahl und bekam ein hervorragendes Abitur. So ähnlich verhält es sich im Falle von Soziedad Alkoholika aus Spanien. Denn es gehört echt eine Portion Mut dazu, so ein Album auf die Menschheit loszulassen.

Geboten wird bei den spanischen Megasellern stupider Hardcore mit Gröhlfaktor. Da werden jetzt einige sicher wieder aufstöhnen und sie haben diesmal recht, denn die fünf Recken langweilen von erster Sekunde an und etwaige Vergleiche zu den göttlichen Hatebreed drängen sich mir auf. Die Produktion ist zwar hervorragend geworden, aber das war auch beinahe der einzige Pluspunkt der Scheibe! Der andere und letzte Pluspunkt von Mala Sangre ist, dass sämtliche Texte auf spanisch vorgetragen sind, das macht die Sache wenigstens etwas sympathisch und authentisch. Jedoch haut mich das einfach nicht vom Hocker. In dem Hardcore-Markt gibt es Millionen bessere Bands, also warum soll ich mir diese Scheibe auch noch kaufen?

Es gehörte schon Mut dazu, diese vertonte Langeweile auf die Menschheit loszulassen, doch hierbei stellte sich der "Mut" als fataler Fehler heraus und war sozusagen ein Schuss in den Ofen. Warum solch eine Band bei dem sonst geschmacksicheren Roadrunner-Label landen konnte, bleibt mir ein Rätsel; Mut? Da gehe ich lieber in den Park und füttere Enten, das ist mehr Metal als das da!!!

Basti

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