Review
Michael Vescera - A Sign Of Things To Come
Menschen wie Tim "Ripper" Owens haben es schwer! Kaum hat der begnadete Herr endlich Fuß bei einer großen Band gefasst, akzeptable Alben veröffentlicht und sogar die Die-Hard-Fans von seinem Können überzeugt, so wird er mal eben, zugunsten des Vorgängers, vor die Tür gesetzt und muss sich auf seine Solo-Projekte fixieren. Doch der Ripper ist kein Einzelfall, denn auch ein gewisser Herr Michael Vescera dient als musikalischer Wanderpokal; so hat der gute Mann schon bei Bands wie Malmsteen, Loudness und Obsession gezockt und bleibt im Endeffekt auf seinem Solo-Ding hocken. Und genau um dieses soll es sich hier drehen, denn Michael Vescera steht mit seinem neuestem Gedankengut A Sign Of Things To Come in den Startlöchern und will seinen ehemaligen Arbeitgebern beweisen, was für ein Geschoss sie vor die Tür gesetzt haben.
Die Musik wechselt ständig zwischen wüstem, rasantem Heavy Metal und massentauglichem AOR der Journey-Sparte. Gesanglich erinnert Herr Vescera an einen Hybriden aus Ronnie James Dio und Ralf Scheepers (was hier vor allem die hohen Eierquetsch-Passagen betrifft). Das Ganze wird mit etwas Keyboard-Bombast und knackigen Gitarren angereichert. Das Material ist derart eingängig, dass sich mir der Gedanke aufdrängt, dass dieses Album für den Mainstream konzipiert wurde und ein möglichst großes Spektrum an Rock-Hörern abdecken soll. Wenn das die Intention war, dann ist die Rechnung aufgegangen und A Sign Of Things To Come ist anspruchsvolle Rock-Musik mit einem Hang zum Prog und Heavy Metal. Exzellente Musiker unterstützen den Göttersänger und eine satte Produktion setzt dem Ganzen die Krone auf!
Wie schon Ripper Owens mit Beyond Fear, hat auch Michael Vescera ein erstklassiges Solo-Album herausgebracht und braucht sich nicht im Schatten seiner ehemaligen Arbeitgeber zu verstecken! Allerdings befürchte ich, dass die aktuelle Journey-CD diesem Album den Rang ablaufen wird und um einiges mehr Aufmerksamkeit erhalten wird! Schade eigentlich!
Basti