Review
Ice Ages - Buried Silence

VÖ: 27. Juni 2008
Zeit: 55:15
Label: Napalm Records
Homepage: www.iceages.info
Die Geschichte von Ice Ages reicht bis ins Jahr 1994 zurück. Kaum zu glauben, dass uns 14 Jahre nach Gründung von Ice Ages erst das dritte Album vorliegt. Satte acht Jahre sind vergangen, das Vorgängeralbum This Killing Emptiness datiert bereits aus dem Jahre 2000.
Allen Stromgitarrenliebhabern sei gesagt, dass man auf Buried Silence zu keiner Zeit dieses Instrument vernehmen wird. Das Album ist komplett auf dem Rechner bzw. den Synths entstanden. Dabei verbirgt sich hinter Ice Ages wahrlich kein Unbekannter. Richard Lederer zieht hier die Fäden und ist Ice Ages in Personalunion. Dem ein oder anderen mag eher sein Pseudonym Protector ein Begriff sein, werkelt er unter diesem Namen doch bei den Bombast-Blackies Summoning. Auch bei Die Verbannten Kinder Evas ist Richard zugegen.
Doch was erwartet nun den geneigten Hörer, der sich bis hier hin durchgelesen hat? Das Label umschreibt den Sound als Melodic Industrial Darkwave, was man so stehen lassen kann. Nach dem Intro geht es mit dem Titelstück gleich los. Das Tempo ist recht langsam gehalten, was dem Song Intensität schenkt. Die Atmosphäre, die hier geschaffen wird, ist dunkel, teils verträumt, teils morbide und auch ein Stück weit beklemmend. Hinzu kommen die verzerrten Vocals von Richard, die nicht nur diesem Song die Dunkelheit geben. Das folgende "Regret" ist ein klein wenig schneller gehalten, was nicht zuletzt am stampfenden Rhythmus liegt, ohne jedoch EBM-Geschwindigkeit aufzunehmen. Vielmehr ist der Song fordernd geraten, intensiv, der stets gleichbleibende Rhythmus nimmt einen in seinen Bann. "From Grey To..." kommt wieder sehr langsam und düster durch die Boxen. Die bizarren, teils noisig anmutenden Töne, die urplötzlich süßen Melodien Platz machen, um diese dann wieder zu erdrücken, geben dem Song ein ganz eigenartiges Gesicht. Der aggressivste Song des Albums ist "Icarus", der zwar auch über Midtempo nicht hinaus kommt, jedoch aufgrund der Rhythmik, der eingesetzten Melodie und den aggressiven Vocals sehr fordernd gehalten ist.
Gegen Ende von Buried Silence wird es etwas getragener und auch den ein oder anderen Summoning-Augenblick kann man aufgrund der Keys raushören. Das dritte Album von Richard Lederer ist jedenfalls ein intensives Werk geworden, das mit Sicherheit seine Anhänger in den dunklen Clubs finden wird.