Review
Diablo - Icaros

VÖ: 29. August 2008
Zeit: 44:54
Label: Drakkar
Homepage: www.diabloperkele.com
Vor vier Jahren konnten sich die Finnen Diablo mit ihrem ausgezeichneten Drittling Eternium als Geheimtipp innerhalb des modernen, leicht thrashig angehauchten Metal positionieren. Der mehr als würdige Nachfolger Mimic 47 festigte diesen Ruf zwar, brachte die Band allerdings auch keinen Schritt weiter nach vorne, da viele der Kompositionen als zu vorhersehbar und berechnend angesehen wurden. Nun macht sich die Band aus Tampere erneut daran ihre Duftmarke zu setzen und auch über die Grenzen ihrer Heimat hinaus ihren Bekanntheitsgrad zu steigern. Und so sehr ich es den sympathischen Jungs auch wünschen würde, für den ganz großen Wurf wird es dieses Mal wieder nicht reichen.
Wie schon zuvor präsentieren sich die Finnen in technischer Höchstform. Die Songs werden geradlinig, ohne große Ausschweifungen gespielt und treffen so direkt auf die Zwölf. Das gilt sowohl für die wenigen schnellen Songs als auch für die überwiegend vorhandenen Midtempostampfer. Die Gitarren sind sehr fett produziert und auch von ein paar wenigen Ausflügen in progressive Elemente lässt man sich nicht abhalten. So gesehen spielen die Jungs ihre musikalischen Fähigkeiten gekonnt aus und geben sich keine Blöße. Negativ ins Gewicht fällt diese Mal allerdings das allzu glatt und kalkulierend wirkende Songwriting. Die Lieder bewegen sich zwar auf einem qualitativ hohen Level, heben sich aber nicht voneinander ab. Es findet sich kaum ein Riff, kaum eine Idee, kaum eine Melodielinie, die aus der CD hervorsticht. Das haben wir in der Vergangenheit alles schon besser gesehen.
Sollten Diablo das Ziel, nämlich eine große Geige im internationalen Musikzirkus zu spielen, tatsächlich noch erreichen wollen, müssen sie ihrem Songwriting wieder mehr Leben einhauchen und sich ein paar neue Ideen an Land ziehen. In der momentanen Verfassung kann man leider nur von Stagnation sprechen.
JR