Review
Medeia - Cult
Alternative Death Metal ist auch mal keine schlechte Bezeichnung, wenn man das Wort "core" vermeiden will. Coreiges kann man im Sound von Medeia ebenso wiederfinden wie Death Metal, dem die Jungs grundsätzlich verschrieben sind. Aber Medeia sind abwechslungsreich und originell, denn was sich auf dem Zweitwerk der Finnen wiederfindet ist aller Ehren wert. Hier stehen fette Beatdowns neben brutalen Knüppelpassagen mit viel Melodie und auch atmosphärische Keyboards, wie man sie eher von diversen Black Metal-Kapellen kennt, finden Einzug in den Sound von Medeia. Vom Songschreiberischen her gibt man sich eher unkonventionell, manchmal sogar verfrickelt, was Cult einen gewissen Langzeitfaktor verleiht. So schnell wird die Scheibe definitiv nicht langweilig. Dafür sorgt auch Keijo Niinimaa, der nicht nur hier einen hervorragenden Job abliefert und seine Stimme extrem vielfältig einsetzt, sondern auch bei Rotten Sound ins Mikro gurgelt.
Das bestens in Szene gesetzte Album sollte all diejenigen ansprechen, die auf sehr abwechslungsreiche Mucke stehen und ohne Scheuklappen durchs Musikleben gehen. Nur die Spielzeit, gut 30 Minuten bei elf Songs, ist etwas arg mager ausgefallen.