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Richie Kotzen - Live In Sao Paulo

Richie Kotzen - Live In Sao Paulo
Stil: Hard Rock
VÖ: 04. Juli 2008
Zeit: 78:58
Label: Frontiers Records
Homepage: www.richiekotzen.com

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Mit dem Namen kann es schon eine Krux sein, besonders in fremden Sprachen. Macht schon Johnny Depp im deutschen Sprachraum eine eher unglückliche Figur seinen Namen betreffend, hat Richie Kotzen in dieser Beziehung voll ins Klo gegriffen. Gut, mag sein, dass "Hannes" im Altaramäischen vielleicht so viel wie "steck deinen Kopf in ein Schwein" bedeutet, aber das kratzt mich persönlich eher weniger, da diese Sprachgruppe doch recht überschaubar ist. Wie dem auch sein, zumindest kann er nichts für seinen Nachnamen (auch wenn ich ihm einen neutraleren Künstlernamen empfehlen würde) und außerdem sagt ein Name schon zweimal nix über die Musik aus, die der Träger desselben macht.
Denn Richie Kotzen macht Hardrock der blues- und soullastigen Art und Weise und das gar nicht mal schlecht. Dabei beschränkt sich der Ex-Mr. Big- und Ex-Poison-Gitarrist keineswegs nur auf seine Sechssaitige, sondern übernimmt auch den Part des Sängers. Hatte ich anfangs etwas Probleme mit seiner recht heiseren Stimme, muss ich nach längerem Konsum seines aktuellen Outputs Live In Sao Paulo doch zugestehen, dass sie für diese Art Musik sehr geeignet ist. Vielleicht nicht ganz auf einem Level mit Koryphäen wie David Coverdale & Co, aber doch recht tauglich. Allerdings ist seine Stimme nur sein Zweitinstrument, denn an der Gitarre weiß Herr Kotzen doch wirklich zu glänzen. Ein improvisiertes und ausgedehntes Solo jagt das Nächste, Gitarrenfetischisten kommen auf dieser CD voll auf ihre Kosten. Da nimmt es auch nicht Wunder, dass der Rest der Band dann doch eher im Hintergrund agiert, was aber nicht heißen soll, dass die Begleitband schlecht wäre. Nein, das sind alles grundsolide Mannschaftsspieler, die dem Künstler durch ihre Arbeit die Gelegenheit geben, richtig zu strahlen. Die Songauswahl auf dieser Live-CD kann man auch als gelungen bezeichnen, wobei mir persönlich eher die bluesigen Stücke zusagen, aber das ist ganz klar eine persönliche Präferenz meinerseits und soll kein Grund zur Abwertung sein. Mit einem Umfang von fast 80 Minuten wird dem Hörer hier auch eine Menge Value for Money geboten, bei dem die Aufnahmequalität der Spieldauer in nichts hinterherhinkt. Das Einzige, was ich ein wenig zu bemängeln habe ist die doch etwas fehlende Live-Atmosphäre: Zwar wird dadurch das Songmaterial kristallklar an den Hörer gebracht, aber ein wenig mehr Leben seitens des Publikums hätte ich mir bei einem Gig-Mitschnitt schon gewünscht. So könnte diese CD fast schon als "Best Of" durchgehen, von ein paar Momenten abgesehen, wo dann doch richtige Live-Stimmung aufkommt.
Davon abgesehen ist die Scheibe rundum gelungen, wer seine Musik schon in der Studio-Version mag, wird diese Live-CD lieben. Mir kam jedenfalls nie das Kotzen (verdammt, jetzt hab ich es doch gemacht...).

Hannes

5 von 6 Punkten

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