Review

Wir Sind Helden wird vielleicht manch Leser kennen. Zu dieser Truppe gehört auch ein gewisser Jean Michel Tourette, dem das Sein als Musiker nicht ausreichend erschien und er deshalb als zweites Standbein die Produktion von Alben anderer Bands anstrebte. Ein solches Werk ist auch die vorliegende Scheibe, ihre zweite, der Band The Amberlight.

2004 debütierten sie mit "Goodbye To Dusk Farewall To Dawn" und haben damit erste Erfolge einstreichen können. Was zeigen sie jetzt mit dem zweiten Album? Sie wollen in die alternative Ecke mit experimentellem Charakter geschoben werden. Kann man auch so stehen lassen. Ihre Musik wechselt zwischen minimalistischen Tonfolgen, popigen Melodien und progressiv-anmutenden Klanggebilden. Wirkt auf mich nicht neu, auch nicht sonderlich aufregend, sondern zumeist etwas einschläfernd, wären da nicht Aufweckermomente geschickt platziert, die mir doch den einen oder anderen Augenblick aufzwingen, in denen ich meine Ohren der Musik widme.

Die Scheibe schafft es nicht, länger als einen Durchlauf in meinem Player zu verbleiben. Man kann den Jungs nicht vorwerfen, dass sie nicht alles geben würden, was sie vermögen, und sie haben sich auch absolute Top-Leute an diese Seite geholt, die die Scheibe mitgestaltet haben. Aber ich bekomme keinen Zugang zu ihrer Musik, zu ihren Liedern. Sie trällern fröhlich vor sich hin und das wirkt bei ernster Musik eher abschreckend. Die Lieder, die Musik, alles ist in ein sehr ernstes Gewand gepackt, wobei ich gerade dieses Ernsthaftigkeit eben nicht ernst nehmen kann. Dazu ist es stellenweise zu verspielt, fehlt mir doch zu häufig der angekündigte rote Faden.

Ich finde es schade, dass mir der Zugang verwehrt bleibt, da ich das Potenzial der Gruppe und auch der Scheibe zu erkennen glaube, aber leider fehlt mir hier einfach das Verständnis. Und das macht für mich den Unterschied zu Dredg oder auch Placebo aus, bei denen mir der Zugang deutlich einfacher fällt.

Vielleicht ein ander' mal.

Sophos

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