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Travers & Appice - It Takes A Lot Of Balls

Travers & Appice - It Takes A Lot Of Balls
Stil: Blues Rock
VÖ: 04. Oktober 2004
Zeit: 58:28
Label: Steamhammer
Homepage: www.pattravers.com

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Travers & Appice, der Name lässt schon vermuten, was einem hier blüht, ein Projekt um Sänger/Gitarrist Pat Travers und Schlagzeuger Carmine Appice, die beide durch Bassist T. M. Stevens komplettiert werden.

Pat Travers hat seit 1976 nicht weniger als 49 Singles, LPs und Live- bzw. Best Of-Scheiben auf den Markt gebracht, während Carmine Appice bei Vanilla Fudge oder auch bei Rod Stewart die Felle versohlte. Aber auch T. M. Stevens ist kein Unbekannter im Rock-Zirkus, denn er vertieftonte schon Platten von Steve Vai oder Jeff Pitchell And Texas Flood bzw. veröffentlichte unter seinem eigenem Namen schon einige Platten.

Nun hat man es hier also mit gestandenen Musiker zu tun, die allesamt schon große Erfolge feiern konnten und spieltechnisch auf der Höhe sind. Aber Namen alleine und spielerisches Können machen noch lange kein gutes Album, wie schon viele Musikerkollegen bewiesen haben, nein, auch songwriterische Fähigkeiten müssen vorhanden sein.
Wie der Titel schon sagt, braucht man heutzutage jede Menge Eier, zum einen, um so ein Album aufzunehmen, zum anderen um so ein Album komplett anzuhören. Das hört sich jetzt ziemlich negativ an, aber so schlimm ist es dann auch wieder nicht. Zumindest nicht ganz.

Das Album hat mit "Better From A Distance" einen hervorragenden Einstieg, hier grooved das Trio wie Sau und pfeffert dem Hörer einen treibenden Song um die Ohren. Vor allem der Bass zementiert hier ein gelungenes Fundament, das Lust auf mehr macht. Dieses Mehr folgt dann mit "Taken (The Iguana Song), "I Don't Care" und "Remind Me", die durch klasse Soli und Riffs und simplem, aber effizientem Drumming überzeugen. Auch hier spielt der Bass keine unbedeutende Rolle. Überhaupt ist die Produktion ziemlich transparent, so dass alle Instrumente gut zu hören sind. Aber trotz aller Transparenz sind die Songs nicht überproduziert, sondern knarzen rau und erdig aus den Boxen passenden zum ebenso rauen, bluesigen und rockigen Feeling der Platte, gefällt mir sehr gut.

Aber wo das Einstiegsquartett noch überzeugen konnte, da geht es ab dem fünften Lied "Gotta Have Ya" auf eine qualitative Achterbahnfahrt, denn bei eben jenem Lied versucht Pat sowas ähnliches wie Rap-Gesang zu verwenden. Das kommt irgendwie rüber, als wolle er künstlich einen auf Brooklyn-Dicke-Hose machen und Rap mit Blues-Rock zu verbinden, was gehörig in ebensolche Hose geht. Lasst das mal lieber bleiben.
Sanftere Töne gibt es dann mit dem melodischen und einfühlsamen "Hey You", wo es auch coole Slide-Gitarren zu hören gibt oder dem bluesigen "Can't Escape The Fire". Einen komplett anderen Touch und dadurch gewöhnungsbedürftig ist dagegen "Stand Up", das mit funkigen Rhythmen und Gitarren überrascht, aber wie gesagt sehr gewöhungsbeürftig ist.
Den absoluten Tiefpunkt des Album markiert dann "I Can't Let You Go", bei dem man Reggae mit ins Songwriting einfliessen lässt und damit die Hose nochmals kräftig einnäßt. Reggae und Blues bzw. Southern Rock, dazu braucht es wirklich mächtig dicke Eier, um sowas miteinander zu verbinden. Mutig, aber zum Glück gibt es die Skip-Taste, wisst ihr noch, Erfindung aus dem Ries! ;-)

Die restlichen Songs pendeln dann zwischen gelungenen Rockern ("Never Saw It Coming") und eher belanglosen Nummern ("Rock Me") umher. Für die ersten vier Lieder würde ich direkt eine Kaufempfehlung aussprechen, aber da der Rest dieses Niveau leider nicht ganz halten kann und zudem zwei absolute Totalausfälle vorhanden sind, sollten interessierte Käufer erstmal genau hinhören, bevor sie sich It Takes A Lot Of Balls ins Regal stellen.

Lord Obirah

4 von 6 Punkten

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