Review
Michael Kiske - Past In Different Ways
Vor nicht allzu langer Zeit hat der ehemalige Helloween-Sänger Michael Kiske verkündet, dass er in Zukunft dem Metal den Rücken kehren und sich anderen Projekten widmen wird. Gast-Auftritte bei Edguy, Avantasia und Ayreon beweisen jedoch: Einmal Metal, immer Metal! Und so ganz konnte der norddeutsche Recke doch nicht von den harten Klängen ablassen und veröffentlicht anno 2008 sein erstes Akustik-Album, in dem er die Helloween-Songs, die er selber geschrieben hat, verwurstet.
Den Anfang der etwas eigenartigen Vergangenheitsbewältigung bildet "You Always Walk Alone" und an das neue Soundgewand muss man sich erstmal gewöhnen. Helloween-Songs per se hatten schon immer den Drang zur Pop-Musik, man denke an Sachen wie "Mrs. God" oder "Dr. Stein", doch in dem Akustik-Gewand baut sich dieser Aspekt weiter aus.
Mit Metal hat das leider nicht wirklich was zu tun. Herr Kiske ist jedoch immer noch gut bei Stimme und die Umsetzung der Songs zeigt auch musikalisches Talent. Allerdings gefallen mir die alten Version um Welten besser.
Wer auf Akustik-Rock/Pop steht und auch keine Abneigung gegen die Kürbisköpfe hat, sollte Past In Different Ways mal Gehör schenken. Eingefleischte Fans der Hamburger sollte lieber einen großen Bogen um diese Scheibe machen. Ich hätte auch lieber einen großen Bogen machen sollen, denn die alten Versionen sind einfach um Welten besser und für einen eingefleischten Metaller wie mich Herzgold, das Akustik-Album dagegen ist eine Schlaftablette.
Basti
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