Review
Banner Of Wrath - Through A Decade Of Wrath
VÖ: 23. Januar 2008
Zeit: 61:50
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.bannerofwrath.de
So, dann mal wieder was selbst Produziertes aus der Umgebung, diesmal das Longplayer-Debüt der Gothic Deather von Banner Of Wrath. Die seit 1995 existierende Band hatte es bisher grad mal auf eine 4-Song Demo aus dem Jahre '99 gebracht, es war also an der Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen. Die Band war im Laufe ihrer Geschichte schon sehr vielen Besetzungswechseln ausgesetzt, so dass von den Gründungsmitgliedern inzwischen nur noch Bluhm mit von der Partie ist. Mittlerweile hat sich das Line-Up mit Bluhm, Sunny, Andy und September aber so weit stabilisiert, dass das Projekt "CD" angegangen werden konnte.
Auf Through A Decade Of Wrath bieten die Münchner über eine Stunde lang mit Gothic-Elementen versetzten Death Metal der melodischeren Art, wobei auch gelegentliche Ausflüge in schwarzmetallische Gefilde gewagt werden. Keine alltägliche Mixtur und das hört man auch, die Musik hat ihren ganz eigenen Stil und Charme. Die Geschwindigkeit der Songs bewegt sich meist im eher getragenen Bereich, wodurch die ganze Scheibe eine recht entspannte, dabei aber immer fesselnde Atmosphäre verbreitet. Keines der Stücke ist unter vier Minuten lang, Schnellschüsse sucht man also vergebens. Eine besondere Note erhält das Werk durch das Wechselspiel zwischen Sunnys Gesang und Bluhms Gegrowle und Gekeife, dadurch baut sich bei den jeweiligen Songs eine recht unterhaltsame Spannung auf. Auch Sunnys Geige gibt den Tracks ein eigenes Gesicht, Massenware ist das beileibe nicht. Für eine selbst produzierte Scheibe klingt die CD recht ordentlich, da habe ich schon schlechtere Label-Outputs bewerten müssen. Und an den Instrumenten machen die vier eine ganz gute Figur, alles klingt stimmig und solide gespielt.
Natürlich gibt es auch ein paar Sachen, die man noch verbessern könnte. Bluhms Gesang beispielsweise: Sein Keifen geht absolut in Ordnung und auch seine Growls sind immer passend eingesetzt, aber der Klargesang ist dann schon recht grenzwertig. Hier besteht noch die ein oder andere Verbesserungsmöglichkeit, auch wenn diese Parts zum Glück nicht allzu häufig sind. Dann könnte man bei ein paar Breaks, die etwas holprig wirken, noch etwas nachpolieren, aber auch hier sind diese Momente glücklicherweise recht selten. Und das Instrumental "Red Whine" finde ich ein wenig unnötig, irgendwie passiert bei diesem Stück nichts. Bei einer Spielzeit von über einer Stunde kann man diese vier Minuten aber locker verschmerzen.
Bleibt eigentlich nur noch festzustellen, dass es sich bei dieser CD um eine ausgesprochen unterhaltsame und vor allem nicht alltägliche Angelegenheit handelt. Feine Sache, die Lust auf mehr macht!
Hannes
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