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Demians - Building An Empire

Demians - Building An Empire
Stil: Progressive/Art Roc
VÖ: 16. Mai 2008
Zeit: 56:43
Label: Inside Out
Homepage: -

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Was läuft eigentlich momentan so im TV? Ich habe da schon völlig den Überblick verloren, vielleicht kann ja ein Blick in die Zeitung helfen. Ah ja, da haben wir es ja: "Bully Sucht Die Starken Männer", "Germany's Next Topmodel", "DSDS" und natürlich noch "Das Model Und Der Freak". Mh, vielleicht wäre es auch mal wieder eine Idee sich einfach nur auf die Couch zu fläzen und eine CD zu hören. Muss mal in meinem ungehörten Stapel nachschauen. Moment, was haben wir denn hier? Demians, aha, noch nie gehört. Schlichtes Cover, Building An Empire der Titel. Na dann mal rein in den Player.

Ein paar spannungsgeladene Sekunden dauert es bis quasi eine Art Schrei ertönt, der in eine kleine Rede übergeht, die wiederum abgelöst wird vom gehauchten Gesang von Nicolas Chapel. Ziemlich minimalistisch arrangiert fesselt "The Perfect Symmetry" schon sehr schnell und wenn man dann nach knappen zweieinhalb Minuten die Dynamik spürt und unterschiedliche Stile und Melodien zum Tragen kommen, dann weiß man hier geht was. Und zwar ganz klar progressiv, was man mit zunehmender Dauer ganz deutlich zu spüren bekommt. Da wird gerifft, gebreakt und gefiedelt was das Zeug hält. Bestätigt wird diese Tatsache mit "Shine", welches auch ruhig anfängt und sich dann zu einem Wadenbeißer entwickelt. Mit dem wunderprächtigen und hymnischen "Sapphire" können Demians erneut punkten. Flächendeckende Melodien, Alternative Rock-Anklänge, verschachtelte Takt- und Rhythmus-Muster, knackige Riffs inklusive Double-Bass, balladeske Elemente, bei denen die eindringliche Stimme des Masterminds besonders gut zur Geltung kommt, ja all das ist hier enthalten. An dieser Stelle sei gleich mal angemerkt, das der Franzose alles im Alleingang eingespielt hat. Das folkige Intro bei "Naive" ist nur eine kurze Ruhe vor dem Sturm. Der Song rockt ziemlich gut und ist nicht ganz so verspielt, dafür kommen ziemlich coole Chöre zum Einsatz. Den absoluten Gegensatz bildet die Ballade "Unspoken", die vielleicht eine Spur zu lang geworden ist, aber ansonsten wirklich gut gelungen ist, recht unkitschig und sehr stimmungsvoll und emotional vorgetragen wird. Auch "Temple" und "Empire" (mit ein paar elektronischen Spielereien) bewegen sich im balladesken Bereich, welche zwar beide auch eine schöne Atmosphäre verbreiten und auch handwerklich echt gut gemacht sind aber am Stück gesehen die volle Aufmerksamkeit verlangen, da hätte ein bisschen mehr Abwechslung nicht geschadet. Aber dafür gibt es ja wieder das 16 Minuten lange "Sand" bei dem wieder alle Stilmittel ineinander vermischt werden und auch die Dynamik mehr zum tragen kommt. Hier wird zwischendurch ein recht heftiges Metalbrett aufgefahren, was dann aber wieder anderen Elementen Platz machen muss. Referenzen zu bilden ist natürlich schwierig. Einerseits natürlich Evergrey, Porcupine Tree, Threshold und Co, auf der anderen Seite dann solche Bands aus der groben Richtung Foo Fighters, Alter Bridge und Audioslave.

Die ersten vier Lieder sind wirklich verdammt gut, danach folgt ein kleines Loch, das aber mit dem letzten Track wieder fast aufgefüllt werden kann. Dennoch ist das für ein Debütalbum eine reife Leistung, die noch dazu von einer guten Produktion unterstrichen wird. Wärme und Transparenz sollten hier als Schlagworte dienen. Mittlerweile hat es Nicoals Chapel auch geschafft ein paar Mannen um sich zu scharen, damit Liveauftritten nichts im Wege stehen kann. Hier kann jedenfalls echt noch einiges gehen. Ach ja, was macht eigentlich mein Fernseher? Vielleicht war er ja dann froh zu den richtigen Momenten einfach mal aus gewesen zu sein...

Andi

4 von 6 Punkten

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