Review

Ein Lob muss man den Landsbergern Cumulo Nimbus schon vor dem Hören ihres aktuellen Albums aussprechen. Selten zuvor habe ich eine zum einen so professionell, schön und liebevoll aufgemachte und zum anderen so famos produzierte Eigenproduktion gehört als Stunde Der Wahrheit. Da könnte sich so manche labelfinanzierte Veröffentlichung locker eine Scheibe oder zwei von abschneiden. Aber nicht nur äußerlich sondern auch musikalisch weiß die Formation zu gefallen. Zugegeben, sie erfinden das Rad mit ihrem Misch aus mittelalterlichen Klängen und Metal nicht neu, können dafür aber mit einer fantastischen und mitreißenden Spielfreude aufwarten. Für Vergleichsfanatiker sei hier festgehalten, dass Cumulo Nimbus in der Schnittmenge alter Subway To Sally (in punkto Energie und Spielfreude) und Schandmaul (was Melodien und Atmosphäre betrifft) agieren. Beste Beispiele - um einige herauszupicken - für die Klasse der Band sind das getragene "Komm Mit", das melancholische "Bruder" oder die flotten Songs "Wilder Reigen", "Tyrann" und "Feuerteufel", die allesamt live für eine mordsmäßige Stimmung sorgen dürften. Etwas hinterher hinken dafür das für meinen Geschmack zu spaßig gehaltene "Englischer Tanz" und der poppige Rauswerfer "Vogelfrey" - aber das lassen wir einfach mal unter Geschmackssache laufen. Letztlich bieten Cumulo Nimbus eine wirklich hörenswerte Alternative zu den alteingesessenen Genregrößen und bringen ein wenig frischen Wind in ein mittlerweile recht angestaubtes Musiksegment. Wer sich selbst ein Bild davon machen will, findet auf der Bandhomepage und auf der entsprechenden MySpace-Seite Hörproben einiger Songs.

JR

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