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Ivory Tower - Subjective Enemy

Ivory Tower - Subjective Enemy
Stil: Progressive Metal
VÖ: 09. Mai 2008
Zeit: 66:10
Label: Pure Steel Records
Homepage: www.ivorytower.de

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Im Musikgeschäft sind acht Jahre eine halbe Ewigkeit wenn nicht sogar noch länger. Von daher schon mal Respekt, dass die deutsche Band Ivory Tower nun mit ihrem dritten Album Subjective Enemy (nach Beyond The Stars) Fuß fassen wollen. Eigentlich wäre es schon das vierte Album, doch Victims Of Time von 1996 wurde noch unter dem Namen Ax'n'Sex eingespielt. Toller Name auch, aber sei's drum. Zurück in die Gegenwart. Subjective Enemy hätte schon ursprünglich letztes Jahr mit dem Titel IT in den Läden stehen sollen, wurde aus welchen Gründen auch immer vertagt, vielleicht lag's ja am Labelwechsel...

Nach dem atmosphärischen und düsteren Intro "Listen!" springt das Kieler Quintett bei "Warning" schon gleich mal auf das Gaspedal, und macht ganz gut Tempo. Hier kann man auch schon gleich verraten dass im Elfenbeinturm progressiv gerockt wird. Soll heißen, dass ein Keyboard schon mal gleich gar nicht fehlen darf und meiner Meinung nach ein bisschen arg im Vordergrund auf sich aufmerksam macht. Nichts gegen Keyboards, nur ein bisschen weniger hätte auch gereicht. Wie es z.B. besser geht zeigt "Access Denied", da ist der instrumentale Anteil ganz gut ausgeglichen. Natürlich wird vom Leder gezogen, dass die Schwarte nur so kracht, aber das gehört nun mal zum Progressive Metal dazu. Auch dem Infoblatt kann bedenkenlos zugestimmt werden, denn ein ums andere Mal schimmern Dream Theater oder Symphony X heraus (siehe das elfminütige "Awake" und "Keys"), aber auch teilweise Queensryche bzw. Poverty's No Crime und Vanden Plas, dazu höre man "Construction Site", die Halbballade "Words" bzw. "The Calling". Zwischen den Liedern befinden sich kleine Auflockerungen, wobei eine die zwei-Minuten-Marke streift und die anderen unter einer bleiben. Und da hätten wir auch schon den ersten Kritikpunkt. So kleine Intermezzos sind ja wirklich ganz okay, so lange sie nicht übertrieben werden. Wenn man das Intro mal mit dazu nimmt stehen zehn Liedern sage und schreibe sieben Unterbrechungen gegenüber, ja ja immer schön aufmerksam bleiben, doch kommen wir nun zu etwas völlig Anderem. Da gibt es so etwas, das sich Gesang nennt und den Liedern einen eigenen Stempel aufdrücken soll, aber das mag Sänger Andre Fischer gar nicht so recht gelingen. Zu verkrampft und teilweise sehr ausdruckslos versucht er gegen die tadellose Instrumentalabteilung anzukämpfen aber das gestaltet sich schon recht schwierig, gerade in den Höhen klingt es ein bisschen arg nach Qual. Zumindest für meine Ohren. Wenn der Herr Fischer nicht zu sehr knödeln darf klingt es sogar einigermaßen passabel, aber leider kommt das selten vor. Die völlig indisponierten Chöre machen die Sache leider nicht besser. Im Gegensatz dazu ist der Turm von Pisa gerade und die Kreiszahl π sowieso... Verbesserung im gesanglichen Bereich wäre somit dringend wünschenswert.

Im Infoblatt heißt es so schön: "Wer eine Mischung aus Melodie und Anspruch bevorzugt sollte Ivory Tower unbedingt einmal antesten, denn die Kieler zählen [...] zu den Aushängeschildern und somit Speerspitzen des deutschen Progressiv-Metals." Dem ersten Teil stimme ich zu, denn was die Musik betrifft ist das echt gut, anspruchsvolle Melodiebögen und -führungen, intelligentes Arrangement, gefällige Laut-Leise-Dynamiken, gute Breaks, so soll das sein, da verzeihe ich auch die übermäßige Präsenz des Keyboards und auch die generell nicht ganz so optimale Produktion. Macht somit fünf Punkte für die Musik. Aber nicht verzeihen kann ich den ausdruckslosen Gesang, da geht nur Ohren zudrücken und nicht die Augen. Der Wille ist da, aber das Stimmband ist schwach, macht ein bis maximal zwei Punkte. Insgesamt also eher drei Punkte für das Aushängeschild, aber hoffentlich geht dann das mal mit der Speerspitze nicht ins Auge...

Andi

3 von 6 Punkten

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