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Circle II Circle - Delusions Of Grandeur

Circle II Circle - Delusions Of Grandeur
Stil: Power Metal
VÖ: 25. April 2008
Zeit: 45:05
Label: AFM Records
Homepage: www.circle2circle.net

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Kommt es eigentlich nur mir langsam so vor, als würde es, je länger es Savatage nicht mehr gibt, immer mehr Savatage-Scheiben zu kaufen geben? Ich gebe es ja zu, eingeweiht muss man schon sein, um den Überblick zwischen Trans-Siberian-Orchester, Chris Caffrey und Konsorten nicht ganz zu verlieren. Fast zeitgleich mit dem Mountain-King Jon Oliva himself legt nun auch der einstige Savatage-Frontmann Zak Stevens mit einer neuen Scheibe nach. Also, kein Grund für Savatage-Fans, Trübsal zu blasen. Und was für Songs haben wir ihm zu verdanken, war es doch Zaks Gesang, mit dem Savatage dem breiten Durchbruch entgegenstürmten. Wem treiben Alben wie Edge Of Thorns, Handful Of Rain, Dead Winter Dead - allesamt Klassiker der Metal-Geschichte - nicht Freudentränen ins Gesicht?!

Mit Delusions Of Grandeur liegt mir hier nun das vierte Album von Circle II Cirlce, der aktuellen Heimat von Herrn Stevens, vor. Größenwahn ist die simple deutsche Übersetzung des Titels, wobei ich mir nicht ganz sicher über das damit abgegebene Statement bin - ein Song mit diesem Titel fehlt nämlich komplett. Egal, lassen wir das einfach mal so stehen, irgendwie klingt das ja auch nach was ganz Großem. Also rein mit der Scheibe... und überraschend heavy kommt der erste Song "Fatal Warning", der sofort Paralellen zu dem alten Savatage-Gassenhauer "Taunting Cobras" aufweist, aus den Boxen. Dafür, dass sich Circle II Circle vom Savatage-Stil entfernen wollen, kommen mir viele Songs des Albums ("Dead Of Dawn", "Seclusion", "Waiting",...) so vor, als wären sie direkt dem 94er Album Handful Of Rain entliehen. Natürlich fehlt dabei weder die traurige Halbballade ("Dead Of Dawn") noch das typisch theatralische Epos mit Kanongesang ("Every Last Thing"). Dass Zak Stevens, gerade in den ruhigeren und emotionaleren Passagen, ein absoluter Ausnahmesänger ist, kann er auf Delusions Of Grandeur des Öfteren beweisen. Leider sind aber auch ein paar Titel ("Forever", "Chase The Lies") auf dem Album gelandet, die vom Songwriting her das hochgesteckte Niveau nicht ganz halten können. Ja, und dann ist da noch was, ich hab eine ganze Zeit lang gebraucht, um rauszufinden, was fehlt, denn neben Zaks Stimme gerät vieles in Vergessenheit. Irgendwann kam ich aber drauf: die Gitarren!!! Wo sind die Leads, mit denen sich Zak duellieren kann? Wo sind die unsterblichen Solos, die einem im Ohr hängenbleiben und deren Melodie er übernehmen und weiterführen kann? Überhaupt scheint die Instrumentierung auf der Scheibe nur den Zweck zu haben, Zaks Stimme möglichst weit in den Vordergrund zu stellen - schade eigentlich!

Delusions Of Grandeur ist mit Sicherheit eine prima Metal-Scheibe, mit einem großartigen Zak Stevens am Mikrofon, aber mit den Taten aus der Oliva/Stevens-Ära kann sie leider nicht konkurrieren. Dies sollte - und wird - aber den geneigten Savatage- und Circle II Circle-Fan keinesfalls davon abhalten, sich die CD trotzdem ins Regal zu stellen.

Sebbes

4 von 6 Punkten

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