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Bonfire - The Räuber

Bonfire - The Räuber
Stil: Hard Rock
VÖ: 15. Februar 2008
Zeit: 71:06
Label: LZ Records
Homepage: www.bonfire.de

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Knapp zwei Jahre nach ihrem letzten Studioalbum Double X melden sich die Ingolstädter Urgesteine mit neuen Tönen zurück. Dabei wagen sie dieses Mal auf gänzlich unbekanntes Terrain ein Tänzchen... in Form eines Rockmusicals.

Den Grundstein dazu legte Theaterregisseur Pierre Walter Politz, der Schillers klassisches Drama Die Räuber in einen ungewöhnlichen Rahmen drängt. Dass dies nicht unbedingt jedermanns Geschmack ist liegt wohl auf der Hand. Auch die Tatsache, dass man bei der Vertonung auf die zugegebenermaßen nicht mehr ganz taufrischen und im Auge manches Betrachters langweiligen Rocker aus der Donaumetropole zurückgriff, dürfte mancherorts für Stirnrunzeln sorgen. Auf der anderen Seite aber produzieren Claus Lessmann und Hans Ziller seit nun schon mehr als zwei Dekaden ehrliche, emotionale Rockmusik und können auf eine beachtliche Fangemeinde zurückgreifen. Genau diese Fangemeinde dürfte auch Gefallen an The Räuber finden, denn Bonfire bleiben sich auch dieses Mal treu und liefern über mehr als 70 Minuten klassischen Hardrock ohne große Überraschungen, aber auch ohne große Ausfälle ab. Führt man sich den Misch aus mal härteren, mal melodischeren Rockhymnen und seichten Balladen zu Gemüte, ist man fast geneigt von Business as usual zu sprechen. Einzig die in Deutsch vorgetragenen Stücke passen auf Anhieb nicht in das gewohnte Schema und benötigen einige Durchläufe mehr. Bei mir will aber auch dann Lessmanns deutscher Gesang überhaupt nicht greifen - den langjährigen Fan wird's wohl eher erfreuen.

Wer nun meint, der Genuss dieses Silberlings erspart die Lektüre des gedruckten Exemplars befindet sich auf dem Holzweg. Zwar orientieren sich Bonfire textlich in einigen Passagen sehr nah an der englischen Übersetzung des Dramas, lassen aber auch viele Einzelheiten außen vor und bieten somit keine echte Nacherzählung der Handlung. Selber lesen ist also nach wie vor angesagt.

Lässt man den stellenweise etwas dünnen Sound der in Eigenregie produzierten Platte außen vor, erhält man ein gutes Rockalbum, in dem die Bayern an vielen Stellen an ihre alten Stärken anknüpfen und zeigen, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören.

JR

4 von 6 Punkten

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