Review
Lahannya - Welcome To The Underground
Hm. Neues Album? Darf man so etwas Album nennen? Wir haben hier vier neue Tracks, dazu dann nochmals vier Remixes irgendwelcher Genre-Größen im alternativen Bereich (ASP, Twilight, Soman und Xotox), was zusammen gerade einmal rund 35 Minuten gespielte Zeit zusammenbringt. Schon mal etwas bitter dieser Beigeschmack.
Was erhalten wir denn da eigentlich angeboten? Gothic und Electro und Frauengesang. Wow. Eine Weltneuheit. Kann man also irgendwelche Unterschiede feststellen, die Lahannya ein wenig von den gefühlten Quadrilliarden an ähnlichen Bands herausheben? Wäre dringend notwendig. Die Musik ist gewohnt dominiert von druckvollen Gitarren, dem entsprechenden Fundament aus Bass wurde ein arg schwächlicher Schlagzeug-Sound zur Seite gestellt und das Ganze gibt es gepaart mit passenden Synthies und Keyboardeinlagen, damit auch nichts aus der Reihe läuft. Nein, hier gibt es nichts. Vielleicht ja der Gesang? Meistens sehr eintönig in immer gleicher Stimmlage und Tonhöhe. Das machen andere anders und häufig besser. Kann es also auch nicht sein. Was kann man dann noch Gutes an dem Album lassen? Sie machen jetzt nicht alles verkehrt, aber nur sehr wenig richtig. Was mir ganz einfach fehlt, sind Momente, in denen meine Ohren nicht versuchen, dem Straßenlärm zu lauschen, weil gerade ein Gefährt vorbeirauscht, dessen Klang ordentlich röhrt, mehr als was meine Boxen gerade bieten. Faszinierenderweise sind allerdings die Remixes besser gelungen als das Original. Wenn das nicht zu denken geben sollte.
Es mag sein, dass Fans dieser Mischung aus Gleichklang, verzerrter Elektronik und Remix mehr Gutes abgewinnen können, aber selbst wenn ich einer derer wäre, würde ich mich gelinde gesagt verarscht fühlen von diesem halben Album. Wobei man Kürze gelegentlich auch als Pluspunkt einbringen kann...
Anspieltipps: "Welcome To The Underground"
Sophos
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