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Magnum - Wings Of Heaven Live (2-CD)

Magnum - Wings Of Heaven Live (2-CD)
Stil: Hard Rock
VÖ: 22. Februar 2008
Zeit: CD1 57:45 - CD2 58:47
Label: SPV
Homepage: www.magnumonline.co.uk

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Ich persönlich halte Wings Of Heaven, das 1988 erschien, für das beste Album von Magnum. Weit besser als das überschätzte On A Storyteller's Night von 1985, das immer wieder als so toll beschworen wird. Warum? Weil es absolut keine Fülllieder wie das gräßliche "Endless Love" (ja, schlagt mich) auf dieser CD gibt, jeder einzelne Song ist eine wahre Perle.
Das dachten sich wohl auch Magnum oder wer auch immer die Idee hatte und so zogen die Birminghamer durch Großbritannien und gaben nach einer kleinen aktuellen Auswahl ihrer Lieder das gesamte Album live zum Besten. Hätten sie's doch auch zum Rest von Europa gebracht! Für die armen Festland-Europäer und den Rest der Welt liegt nun ein Live-Dokument dieser Tour vor, in dem diese auf zwei CDs verewigt ist und in unsere Musikwohnhöhlen gebracht wird. Auffällig ist dabei, dass man das eher an Nintendo erinnernde Bandlogo von der Princess Alice And The Broken Arrow wieder durch den schlichten Schriftzug ersetzt hat, der die Rock Art und die CD zur Abschiedstournee, The Last Dance, zierte. Keine schlechte Wahl. Auch die Website wurde neu gestaltet.

CD1 des Doppelpacks präsentiert die bereits erwähnte aktuelle Auswahl. Der mittlerweile bekannte Opener "When We Were Younger" (achja *seufz*) leitet über zu "Backstreet Kid" von der Vigilante (dem Album, das zeitlich zwischen On A Storyteller's Night und Wings Of Heaven liegt). Danach wird's wieder aktuell mit "Out Of The Shadows" und "Like Brothers We Stand" vom neuesten Album Princess Alice And The Broken Arrow. Klassikeralarm erschallt bei "How Far Jerusalem", "All England's Eyes", "Vigilante" und dem abschließenden "Kingdom Of Madness", wobei zwischendrin noch das entspannte "Dragons Are Real" eingeschoben wird. Nach dieser ersten Stunde wird im wirklichen Leben wohl eine Pause gewesen sein, sind ja nicht mehr die Jüngsten, die Burschen.

CD2 dann präsentiert das gesamte Album Wings Of Heaven live und an einem Stück. Man beginnt mit einem ursprünglich nicht auf der Scheibe enthaltenen Intro, das nahtlos in den Opener "Days Of No Trust" übergeht. Dann, oh ja, "Wild Swan". Einer der monumentalsten Songs, die Tony Clarkin je geschrieben hat. Und er wird sehr gut umgesetzt. Bob Catley ist halt ein Könner, der live jeden Ton exakt trifft und seine Kollegen stehen ihm in nichts nach. Ich lausche gespannt auf jede Verzierung, die auf der Ursprungs-CD nicht enthalten ist, jede Ergänzung, jede Improvisation. Davon gibt es reichlich. Großartig. "Start Talking Love" ist dem Fan von früheren Konzerten her bekannt, auf der The Last Dance ist es ja auch drauf. Immer noch eines der schönsten Liebeslieder der Engländer. "One Step Away" kommt sehr frisch und spritzig rüber, was vor allem am Gitarrenspiel von Tony Clarkin liegt. Aber auch Schlagzeuger Jimmy Copley sei an dieser Stelle ein Kompliment überreicht, er peppt die Lieder auf unaufdringliche Weise modern auf. "It Must Have Been Love" wird dagegen von Keyboarder Mark Stanway dominiert und zelebriert. Hier fällt mir auch wieder auf, wie gut sich Bassist Al Barrow und Tony als Background-Sänger machen. "Different Worlds" wird von einem netten kleinen Basssolo eingeleitet. Vor "Pray For The Day" das altbekannte Mitsing-"Hey-hoh-hey-hey-ho"-Spielchen. Das hat sich seit der 1991er-Live-Scheibe The Spirit auch nicht verändert. Als Abschluss wartet das Zehn-Minuten-Anti-Kriegs-Epos "Don't Wake The Lion". Einfach mitreißend. Der vom Bass dominierte Instrumental-Teil verpasst Gänsehaut. Und schon ist es wieder vorbei. Hat doch gerade erst angefangen...? Den Abschluss der CD wie des Konzertes bildet das legendäre "Sacred Hour" vom 1982er Album Chase The Dragon, inclusive verzauberndem Gitarrensolo und der Vorstellung der Band am Schluss.

Der Sound ist sehr gut aufgenommen, für eine Live-Platte fast zu gut. Man hört zwischendrin immer wieder mal Publikum johlen und ein bisschen Klatschen, aber das war's auch schon so ziemlich mit der Live-Athmosphäre. So bleibt einem nur die Phantasie und der Wunsch, dabeigewesen zu sein... Achja, auf der SPV-Seite kann man in alle Tracks kurz reinhören. Feine Sache.

Kara

6 von 6 Punkten

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