Review
Various Artists - Misery Index/Mumakil: Ruling Class Cancelled (Split)
Was haben Maidens Rhime Of The Ancient Mariner und die vorliegende MCD gemainsam? Auf den ersten Blick gar nix, aber wenn man genauer hinschaut, fällt einem doch eine klitzkleine Gemeinsamkeit auf: Die Länge! Ja, diese CD hat die gleiche Spieldauer wie das Epos der Eisernen Jungfrauen und dabei haben die beiden Bands hier immerhin acht Stücke auf den Silberling gepresst!
Damit hat es sich aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten, denn was Misery Index und Mumakil hier veranstalten, hat mit dem klassichen Heavy Metal der Inselgötter ungefähr so viel zu tun wie George W. Bush mit einem demokratisch gewählten Staatsoberhaupt. Hier wird geholzt, bis der Arzt kommt. Ein wenig Death Metal und gaaanz viel Grindcore wird dem geneigten Hörer hier eine knappe Viertelstunde um die Ohren geprügelt, Atempausen gibt's keine, langsamere Passagen sucht man vergebens. Insofern ist die Länge der Scheibe auch durchaus angemessen, denn das Geprügel lässt den Hörer am Ende doch ziemlich atemlos zurück. Aber immerhin wird hier auf höchstem Niveau geprügelt, da geben sich beide Bands kleine Blöße. Blastbeats allerorten, Geröchel wechselt sich mit Gekeife ab, Gitarrenwände überrollen den Konsumenten, Atempausen gibt es keine. Dabei kommen Misery Index eine Ecke wuchtiger aus den Boxen, während Mumakil etwas schärfer zu Werke geht, ein wenig Abwechslung ist also doch vorhanden. Textlich überraschen mich Misery Index mit einer recht angenehmen Abkehr von den sonst genreüblichen Lyrics, die Texte der vier Hassbatzen sind überaus politisch gehalten. Bei Mumakil kann ich dazu nichts sagen, da kein Textblatt beiliegt und mir die Entzifferung des Gesangs einfach zu aufwändig ist.
Insgesamt ist diese MCD eine sehr unterhaltsame Angelegenheit, die wirklich Spass macht. Eine Punktewertung werde ich mir aber wegen der doch arg kurzen Spieldauer verkneifen, dazu wird mir einfach zu wenig "Value for Money" geboten...
Hannes
Ohne Wertung
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