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Unheilig - Puppenspiel

Unheilig - Puppenspiel
Stil: EBM
VÖ: 20. Februar 2008
Zeit: 55:52
Label: Soulfood Music
Homepage: www.unheilig.com

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Dass Unheilig nicht nur Leute der Gothic/Dark Wave/EBM-Szenerie begeistern können, hat die Band um den charismatischen Sänger Der Graf eindrucksvoll auf dem Wacken Open Air 2007 bewiesen, als das Party-Zelt Kopf stand. Nach einer langen Wartezeit ist es nun endlich soweit, das neue Album Puppenspiel kommt in die Läden.
Unheilig sind ihrer Linie treu geblieben, haben aber gleichzeitig ihren Gesamtsound erweitert. Als Erstes fällt einem sofort auf, dass die Gitarren eine dominantere Rolle zugesprochen bekommen haben, als es noch auf Moderne Zeiten (2006) der Fall war. Aber keine Angst, der Graf hat seine elektronischen Pfade damit keineswegs verlassen. Nach dem perfekt betitelten Intro "Vorhang Auf" geht das Spiel mit "Puppenspieler" los, einem schön heftigen EBM-Stampfer, untermalt von harten Gitarrenrhythmen. Das gleich darauf folgende "Spiegelbild" erinnert mich zwar anfangs etwas an Eisbrecher, doch spätestens beim Refrain werden diese Vergleiche ad acta gelegt, kommt dieser doch verträumt-melodisch durch die Membrane. "Dein Clown" ist wieder eher aggressiv gehalten mit seinem fordernden, stampfenden Rhythmus. Die passende Untermalung zum ernsten Text. Doch auch die gefühlvolle Seite der Hörerschaft wird ausreichend bedient. "Fang Mich Auf" ist sehr ruhig und einfühlsam, auch wenn das Tempo nicht ganz so langsam erscheint. Nachdenklich und auch eine Spur Melancholie schwingt bei "An Deiner Seite" mit. Dem Grafen ist es hier gelungen, das Gefühl des Abschieds geschickt einzufangen und zu vertonen. Hier gilt es, sich einfach nur treiben zu lassen auf den Melodiebögen und dem Gefühl, das dieser Song vermittelt. Danach geht es weiter mit einer Mischung aus Gothic, EBM, Dark Wave mit einer gesunden Portion Rock.
Einzig "Lampenfieber" muss ich ankreiden, wirkt der Song doch wie eine Mischung aus "Keine Lust" (Rammstein) und "Thunderstruck" (AC/DC) auf mich. Dabei ist es zwar der härteste Song des Albums, bei dem der Graf auch seine aggressiven Vocals einsteuern kann, jedoch wirkt der Song auf mich nicht ganz zum Album dazugehörig, irgendwie passt er nicht in das restliche Bild hinein.
Doch das ist nur ein Wermutstropfen, es bleiben ja noch 13 Songs übrig. Ich für meinen Teil freue mich schon auf die im Frühjahr stattfindende Tour.
Die oben angegebene Spielzeit stellt nur einen ungefähren Wert dar, da mir nur eine Fade-in/Fade-out-Vorabversion zur Verfügung gestellt wurde. Die tatsächliche Spielzeit liegt somit über der oben angegebenen. Zudem wird das Album wieder in einer limitierten Version mit zwei Bonussongs ("Spielzeugmann" und "Glaub An Mich") in die Läden kommen.

Ray

5 von 6 Punkten

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