Review
Ajattara - Kalmanto
VÖ: 05. September 2007
Zeit: 36:43
Label: Spinefarm Records
Homepage: www.ajattara.fi
Das fünfte Full-Length Album der Finnen um Ex-Amorphis-Sänger Pasi Koskinen, allerdings mit fast gänzlich neuem Line-Up, ist schwerer Stoff. Hätte ich nur einmal reingehört, wäre die Scheibe wohl hier unter der allgegenwärtigen Staubschicht verschwunden. Inzwischen muss ich zugeben, dass zumindest einige Stücke ihren Reiz haben, auch wenn ich beim besten Willen nicht weiß, wie ich das Ganze einzuordnen habe. Mache ich mich doch oft über das Schubladendenken des gemeinen Metallers lustig, so merke ich bei dieser Scheibe, dass ich vergeblich die passende Schublade suche.
Ajattara werden bei den Metal-Archives als "Dark Metal" geführt - hmm, eine Bezeichnung, die mehr oder minder passend ist, aber eher auch von der Uneinordnerbarkeit zeugt. Selbstredend handelt es sich um "Depraved Black Metal" (verdorbener Black Metal) - hmm, also den Black Metal muss man streckenweise suchen, wobei die Grundtendenz erkennbar bleibt. Verdorben - da stelle ich mit dann doch etwas Anderes drunter vor (und überlasse es der Phantasie des Lesers, was genau ich mit darunter vorstelle), wobei das verdorben schon auch zutrifft. Ajattara verdirbt nämlich Black Metal mit Popelementen und anderen Kuriositäten.
Bereits das erste Stück "Ilkitie" stresst das Ohr mit kreischenden Gitarren - das an sich wäre ja weder etwas Besonderes oder Verwerfliches, nur will der seichte Gesang so gar nicht dazu passen und das Schlagzeug trommelt vor sich hin. Auch bei "...Putoan" säuselt der Refrain seltsam vor sich hin, während der Rest des Stücks relativ viele Death-Anteile hat. Kann ich gar nichts mit anfangen. Bei "Naimalaulu" wird dann gar weibliches Stöhnen eingespielt - der Zusammenhang bleibt mir vollkommen verschlossen - was hat so etwas auf einer Metalscheibe verloren? (Frag Manowar - Kara) Lediglich "Turhuuden Takila" und "Madot" können mich als Songs absolut überzeugen. Der Rest verschwindet in einer Grauzone, auch wenn sich nach mehrmaligem Hören für mich mehr erschließt. Die etwas knappe Gesamtspielzeit von ca. 35 Minuten weiß dann auch nicht zu überzeugen, und so bleiben nur zwei Punkte übrig.
Tarnele
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