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Milo's Craving - The More You Know

Milo's Craving - The More You Know
Stil: Progressive Art Rock
VÖ: 30. November 2007
Zeit: 61:26
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.miloscraving.de

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Es ist wirklich erstaunlich heutzutage. Manche Bands haben es definitiv drauf und krebsen irgendwo im Untergrund herum, andere hingegen beugen sich irgendwelchen Trends und sind laut den jeweiligen Plattenfirmen "the next big thing". Bei der vorliegenden Band Milo's Craving handelt es Gott sei Dank sich um den ersten Fall.

Wobei die Bezeichnung Band sehr gewagt ist, denn Milo's Craving besteht genauer gesagt aus Klaus P. Rausch (Keyboards, Synthesizer Programming) und Kathrin Elfman (Vocals, Keyboards). Beide kümmerten sich um das Songwriting und die Produktion. Dass beide sich zudem noch als Sounddesigner, AutorIn und Labelinhaberin betätigen sei mal am Rande erwähnt. Für mehr Infos hierzu am besten einen Blick auf die Homepage werfen. Ein paar Gäste für Gitarre, Drums und Chöre konnten Milo's Craving aber auch gewinnen.

The More You Know heißt das erste abendfüllende Album, und gleich beim mehr als 18 Minuten langen Opener "Prince Of Darkness" zeigt das Wiesbadener Duo wie der Hase läuft. Sanftmütige Klavierpassagen gehen über in polyrhythmische Strukturen, die kurz danach in mitsingkompatiblen Melodien münden und dann auch wieder von elektronischen, jazzigen und symphonischen Elementen aufgelockert werden. Mag vielleicht stressig und anstrengend klingen, aber wenn man mit früheren Genesis bzw. Spock's Beard respektive den Solo-Scheiben von Neal Morse was anfangen kann, ist man hier definitiv an der richtigen Adresse. Nach einem relativ kurzen instrumentalen Zwischenstück ("Time Machine") geht es in "Haunted House" psychedelisch angehaucht weiter. Mit einer Preise mehr Drive bzw. Groove schwebt der Song in ganz leichte Jethro Tull- bzw. Dead Soul Tribe-Sphären hinein. Dabei klingt Sängerin Kathrin Elfman teilweise nach Tori Amos. "Pictures And Voices" hingegen ist richtig eingängig ausgefallen, aber immer noch anspruchsvoll genug. Dass Milo's Craving Kansas als Vorbilder bezeichnen kann man nachvollziehen nachdem man sich das orchestral unterstütze "Wings Of Stone" angehört hat. Kathrin Elfman schafft es am Anfang in Kate Bush-Regionen zu stoßen und schlägt sich gar nicht mal schlecht, Respekt! "Draw The Line" ist mit drei Minuten kurz und knackig. Im Mittelpunkt steht ein getragenes, atmosphärisches Arrangement, welches "nur" aus Keyboard-Klängen und elektronischen Elementen besteht. Dass es das Duo auch mit einfachen Arrangements kann, zeigt "Come Out". Der Song kann als AOR durchgehen und ist von einer fröhlichen Grundstimmung durchsetzt. Nicht wirklich schlecht, aber wohl das "banalste" Stück auf dem Album. Einen schönen Ausklang bietet die Pianoballade "Will You?", die zum Schluss hin jazzig wird und abermals etwas an Tori Amos erinnert.

Wie schon am Anfang erwähnt ist es wirklich erstaunlich, dass einige Bands immer noch ohne Plattenvertrag dastehen. Milo's Craving gehören auf jeden Fall dazu. Abwechslungsreiche Arrangements, schöne Melodien, Vielschichtigkeit, poetische und nachdenkliche Texte (von Beziehungsproblemen bis hin zum Anti-Drogen-Song), alles was das Prog-Herz begehrt ist dabei. Da kann man getrost auch noch auf die anderen Vorbilder der Band hinweisen, die da Rush und Pink Floyd heißen. Wenn das Wiesbadener Duo auf dem Niveau weiter macht, dann sollten sie auf der einen Seite gefundenes Fressen für Fans des gepflegten Progressive-/Artrocks sein, auf der anderen sollte ein Plattenvertrag nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Andi

5 von 6 Punkten

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