Review
Freund Hein - Chaos Immanent
VÖ: 09. August 2007
Zeit: 31:32
Label: Eigenproduktion
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Schon wieder eine Scheibe aus Österreich, langsam werde ich ja noch zum Spezialisten für die Alpenrepublik. Diesmal gibt sich eine Band namens Freund Hein mit ihrem aktuellen Werk Chaos Immanent die Ehre. Schon der Bandname deutet auf etwas Ungewöhnliches hin und das erste Wort des CD-Titels steht da auch nicht ganz ohne Grund, denn ums kurz zu machen: Das Ding, das mir hier vorliegt, ist ganz schräger Stoff!
Schwer in eine Schublade zu pressen, würde ich mal ganz gewagt den Begriff "Jazzcore" in den Raum werfen. Einflüsse kann man da viele raushören: Die Apokalyptischen Reiter, Knorkator, War From A Harlot's Mouth und derer mehr. Manchmal jazzig, dann wieder deftig-metallisch, mit extrem vielen Breaks unterlegt, vertrackt und amelodisch, interessant, aber auch schwer verdaulich; solches Liedgut bekommt der Hörer hier geboten. Mit einem für eine Eigenproduktion recht soliden Sound ausgestattet, bietet die CD Instrumentalkönnen, das durchaus beachtlich ist, da kann man nicht meckern.
Eingängigkeit im Songwriting allerdings kann man der Band nicht bescheinigen. Nicht, dass ich was gegen Experimente hätte, nein, die können durchaus für Abwechslung sorgen, aber hier wird's einfach zu viel. Bang- oder moshtaugliches Material findet sich auf diesem Output nicht, da kann man lange suchen.
Mit einem guten Sinn für Humor ausgestattet (Songtitel wie "Anthropomorphen Gestirns Vergang" kann ich nicht ernst nehmen, erinnern sie mich doch ein wenig an Spaßprojekte wie die Excrementory Grindfuckers), mag die CD eine Zeit lang unterhaltsam sein, auf Dauer allerdings kann ich mir den Stoff nicht anhören. Da weiß ich nicht mal, ob die dünne Spielzeit von weniger als 32 Minuten Fluch oder Segen ist, ich für meinen Teil bin dann doch froh, wenn das Ding zu Ende ist. Augenzwinkernde zwei Pünktchen mit Exotenbonus sind grad noch drin, mehr geht beim besten Willen nicht...
Hannes