Review
Suicidal Angels - Eternal Domination
Ha! Manchmal ist es gut schon ein wenig älter zu sein. Wie sonst könnten beim Genuss einer aktuellen CD-Veröffentlichung sentimentale Gefühle und Erinnerungen an frühere Zeiten aufkommen? An Zeiten als Thrash Metal noch nach Thrash klang, an Zeiten als getriggerte Drums noch ein Exotendasein fristeten, an Zeiten in denen kein Madsen, Sneap oder sonstwer jede Produktion mit einem homonymen Klanggewand "veredelten". Und so könnt ihr euch vielleicht meinen verklärten Blick vorstellen, als die ersten Töne der Ewigen Verdammnis an mein Gehör drangen und Erinnerungen an längst vergangene Thrash-Zeiten wieder zum Leben erweckten. Verantwortlich für dieses Hochgefühl ist die griechische Formation Suicidal Angels, die nach einigen Demos und EPs hiermit ihr erstes Full-Length Album vorlegt und die - obwohl die Bandgründung 2001 geradewegs in die erste Blütezeit der New Wave Of American Heavy Metal fiel - astreinen, an Slayer, Exodus und Sodom angelehnten, Old-School-Thrash-Metal spielt. Dem Nostalgiker wird dabei die gesamte Bandbreite geboten: messerscharfe Riffs, rasante Soli, variables Drumming in allen Geschwindigkeitsstufen sowie fies-keifender Gesang vermengen sich zu einer Reihe astreiner Abrissbirnen, zu denen man gerne die Matte schüttelt. Dass die Jungs dabei auch - zumindest in der ersten Hälfte - Wert auf ein abwechslungsreiches Songwriting legen, steigert das Hörvergnügen umso mehr. Leider gehen ihnen dann gegen Ende des Albums ein wenig die Ideen aus und die Songs enden teilweise in einer wilden Drescherei. Das Bild rundet die gelungene, recht erdige Produktion ab, auch wenn die Drums nicht ganz optimal abgemischt wurden und an einigen Stellen eher an schepperndes Küchengeschirr erinnern. Wer also Gefallen an Thrash der alten Schule findet und sich nicht daran stört, dass fehlende Ideen/Abwechslung durch Spielfreude wettgemacht werden, liegt bei dieser CD sicher nicht falsch.
JR
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