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Paragon - Forgotten Prophecies

Paragon - Forgotten Prophecies
Stil: Power Metal
VÖ: 29. Juni 2007
Zeit: 51:43
Label: Remedy Records
Homepage: www.paragon-metal.com

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Ok, ich geb's zu. Ich fand die Hamburger Jungs nie sonderlich prickelnd und schon gar nicht mein Becher von Metal. Mir waren deren Platten meist zu vorhersehbar und unspektakulär und bis auf zwei, drei ganz nette Songs hatte ich mit Paragon selig Frieden geschlossen. Gerade wegen dieser negativen Grundhaltung wollte ich mir die neue Scheibe um die Riffmeister Günny und Martin in die Ohren hauen.

Die Heavy Metal-Keule schwingt wieder mit zehn selbst gebastelten Vorschlaghämmern plus einer geliehenen Axt auf die gierig lechzende Legion metallischer Klangfreunde nieder. Nach dem letzten Kracher Revenge - so der O-Ton eines Spezls aus meiner näheren Umgebung - hat sich dieses Mal das Personalkarussell gedreht. Für Big M nahm Chris von Torment am Drumhocker Platz. Und der alteingesessene Bassist Jan gibt auf den vergessenen Vorhersehungen seine Abschiedsvorstellung. Sounddifferenzen sollen der Grund gewesen sein. Naja, Bass, Gesang und Gitarren sind erste Klasse, jedoch versaut mir der dünne Drumsound teilweise das akustische Zungenschnalzen.

Das Wheel Of Steel wird natürlich in keiner Weise neu erfunden, aber der Großteil der Kompositionen weiß zu gefallen. Dazu tragen vor allem die obergeil sägenden Rhythmusklampfen bei, die dir den Schädel scheibchenweise vom Rumpf fräsen. Dazu haben die Knaben ein feines Gebräu aus allerlei treumetallischen Zutaten gebraten. Lulis-Like Gitarrenbreitwand-Produktion mit leider - ich muss es wieder betonen - etwas dünnen und synthetisch klingenden (Bass-)Drums und eine famose Gesangsleistung von Andreas Babuschkin, der zwischen Digger-Chris und Mönchskutte Messiah pendelt, halten ein gutes Stimmungslevel. Die Soli kommen zielsicher, sind aber etwas in den Hintergrund gemischt und kommen gegen die riffende Front nicht richtig ohrenvergnüglich durch. Das Songwriting kann sich hören lassen, man merkt der Truppe die langjährige Erfahrung einfach an. Keine Anbiederung an moderne Sounds, einfach trendfreies Metall mit Nieten und Leder. Halt, die Ketten dürfen auch nicht vergessen werden.

Kommen wir zu den Songs. Gut, "Halls Of Doom" ist ein Beispiel träger Metalfreuden und kommt a bisserl fad aus den Boxen, dafür ist der starke Opener "Hammer Of The Gods" oder das Titelstück feinster Sahnemetal. Mit dem langsamen "Agony" kann man die Nerven und Nacken anfangs geschmeidig beruhigen, um dann nach guten 3:45 Minuten mit Dauernicken durch die Wohnstube zu fisten. Äh ja, hmmm, mit Faust gereckt Richtung Boden bangend abzuschädeln, so meine ich das. Im Großen und Ganzen regiert zeitloser Teutonenstahl. So hat "Souleaters" durchaus eine kleine U.D.O./Accept-Schlagseite, was aber nicht davon abhält, amtlich von Chören begleitet abzumoshen. Bei "Gangland" bretzeln die Gitarren heiß und fettig aus dem Stahltopf, das Stakkatoriffing zerschneidet jedes Schmalzkrümelchen in den Akustikempfängern des Rezensenten. Herrlich auch das feine Speedbreak mit old school "Uralt"-Leadsound!!! Mit einer furiosen Coverversion von "Deny The Cross" meines Lieblingsalbums Taking Over von Overkill haben die Jungs letztendlich einen neuen Fan gewonnen, der sich die alten Scheiben mal ausführlicher zu Gemüte führen wird.

Wer wahrem Stahl aus deutschen Landen huldigt und bei Majesty, Wizard, Grave Digger, Running Wild oder ähnlich gelagerten Stahlkochern einen feuchten Ledertanga bekommt, sollte sich das Teil mit der Bonus-DVD besorgen. Darauf sind zusätzlich ca. 60 Minuten Livematerial vom Metal Bash Open Air und der Metal Bash Road Kill Tour aus dem Jahr 2005 enthalten. Also, liebe Killernietenpäpste, ihr wisst was zu tun ist!!!

Siebi

4 von 6 Punkten

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