Review
Judas Priest - Painkiller
Wir schreiben das Jahr 1990. Eine inzwischen mehr als bekannte Band namens Judas Priest begibt sich ein weiteres Mal in's Studio, um den Nachfolger zu Ram It Down einzuspielen. Die Arbeitstitel der Songs hören auf so illustre Namen wie "Painkiller", "Lether Rebel", "Hell Patrol" oder "Between The Hammer & The Anvil" und deuten schon an, dass hier ein Stück Stahl geschmiedet wird, das die Metal Welt in ihren Grundfesten erschüttern soll. Und in der Tat, als das Album auf den Markt kommt, erweist sich jedes Lied als Hit, selbst "schwächere" Songs, wobei schwach Geschmackssache ist, haben immer noch mehr Potenzial als 99% aller Lieder der Konkurrenz. Die Reaktionen von Presse und Fans überschlagen sich und Judas Priest manifestieren mit diesem Album ihren Status als Heavy Metal Legende und steigen in unerreichte Höhen des Metal Olymp auf.
Rob Halford befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere und singt wie ein junger Gott, was ihm für die Zukunft den Titel "Metalgod" einbringt. Dabei veredelt er "Painkiller", "Night Crawler" oder "A Touch Of Evil" mit unglaublich hohen Schreien und seiner markanten Stimme zu Klassikern des Heavy Metal. Auch das Gitarrenduo Tipton/Downing spielt die Konkurrenz locker an die Wand, hat selten besseres Material für eine Scheibe geschrieben, zockt ein Mörderriff nach dem anderen und jagt sich gegenseitig Gitarrensoli um die Ohren, die bis heute nur wenige Duellisten übertreffen konnten. Dazu kommt noch eine Rhythmusfraktion mit Drummer Scott Travis und Basser Ian Hill, die sich songdienlich in den Dienst der Band stellt und das Material komplettiert. Painkiller stellt den bisherigen Höhepunkt der Band dar, an dem sie sich fortan immer messen lassen muss.
Judas Priest zeigen sich auf Painkiller hart wie nie, was der Titeltrack oder "Metal Meltdown" eindrucksvoll zeigen, aber auf der anderen Seite auch recht düster wie beim schon erwähnten "Night Crawler" oder dem abschließenden "A Touch Of Evil", das durch das stimmungsvolle Instrumental "Battle Hymn" eingeläutet wird. Aber egal wie Judas Priest hier zu Werke gehen, ob mit durchgedrücktem Gaspedal, ob ein wenig langsamer, dafür aber düsterer oder einfach geradeaus nach vorne, die Band atmet und lebt hier puren Heavy Metal.
Auch heute, 14 Jahre später, stellt Painkiller immer noch ein Referenzwerk für angehende Heavy Metal Sänger, Gitarristen und Bands dar. Man kann sagen was man will, aber auf diesem Album befinden sich keine Füller, jeder einzelne Song ist ein Hit und das Album versprüht die Seele des Heavy Metal wie kaum ein anderes. Judas Priest haben sich hiermit selbst ein Denkmal gesetzt und ein Stück Stahl geschmiedet, das auch in Zukunft Maßstäbe setzen wird. Wer Heavy Metal mag, kommt an Painkiller nicht vorbei