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Bon Jovi - Lost Highway

Bon Jovi - Lost Highway
Stil: Mainstream Hardrock
VÖ: 08. Juni 2007
Zeit: 49:57
Label: Universal Records
Homepage: www.bonjovi.com

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Für mich ist Bon Jovi das, was für viele andere Metaller vielleicht Led Zeppelin, Rainbow, Kiss, Black Sabbath oder Iron Maiden waren - der Einstieg zur härteren Musik. Und ja, Bon Jovi konnte mal so richtig rocken! Seine Debütscheibe, das dritte Album Slippery When Wet und der Nachfolger New Jersey sind einfach Klassiker und enthalten mit Songs wie "Runaway", "Born To Be My Baby", "Bad Medicine", "You Give Love A Bad Name", "Livin' On A Prayer", "Raise Your Hands" (schöne Grüße von Waldi!) und der Überballade "Wanted Dead Or Alive" einen Hit nach dem anderen! Mit Keep The Faith schlugen die vier Herren dann einen etwas softeren Weg ein und stellten neben ihren Rocksongs immer mehr die Balladen in den Vordergrund. Daher habe ich den guten Bon dann auch etwas aus den Augen verloren, denn wenn sein Idol auf einmal immer softer wird, findet man das nicht so wirklich toll - wenn man gerade in seiner jungen wilden Phase ist.
So verfolgte ich von Bon Jovi nur noch die Songs, die im Radio liefen, bis zum letzten Album Have A Nice Day. Das kaufte ich als Geschenk für meine Frau und beschäftige mich somit selbst auch wieder mehr mit der Band und es gefiel mir, denn es freute mich natürlich, dass auf dem Album tendenziell wieder ein wenig mehr gerockt wurde (auch wenn nicht so "hart" wie früher). Somit war ich jetzt auf Lost Highway auch sehr gespannt. Und was soll ich sagen, das Album ist einfach nur klasse! Aber nicht, weil es noch mehr rockt als Have A Nice Day, sondern weil es einfach ein cooles rockiges Sommer-Album geworden ist, bei dem man sich einfach nur rundum wohlfühlen kann. Ein Album zum Entspannen, Cruisen und Drinks schlürfen!
Mit dem Titelsong geht man zu Anfang gleich in die "Vollen" und grooved schön rockig über den Highway. Mit "Summertime" hat man den Sommerhit schlechthin im Gepäck - man kann sich die Mädels mit knapper Oberbekleidung, die Strandluft und den Caipi in der Hand so richtig gut vorstellen - sehr cooles Teil! Dann kommt die aus Funk und Fernsehen bekannte Ballade "(You Want To) Make A Memory", welche meiner Meinung nach gut ist, aber nicht zu den Überballaden von Bon Jovi gehört. Mit "Whole Lot Of Leaving" folgt ein weiterer lockerer Sommerhit zum in die Ferne schweifen - gefühlvoll und dennoch beschwingt. Danach kommt dann der härteste Songs des Albums, nämlich "We Got It Going On" - ein rockiger Mitgröhler, unterlegt von einem groovigen fetten Riff und lässigen Chören - die potenzielle nächste Single! Mit "Any Other Day" folgt dann erstmal der letzte etwas schnellere Song - ein lockerer Rocker, der keinem weh tut - aber dennoch begeistert, denn seine Leichtigkeit weckt wieder Sommergefühle - Schmetterlinge im Bauch - eine sehr schöne Nummer!
Ab Song Nummer sieben tat ich mir dann erstmal etwas schwerer mit Lost Highway, denn jetzt folgten fünf überwiegend langsame Nummern, Balladen und Softrocker, die ihre Qualitäten erst nach einigen Durchläufen offenbaren. Vor allem der sanfte Rocker "Everybody's Broken" und das Duett "Till We Ain't Strangers Anymore" werden immer mehr zur Ohrbelagerern.
Den Abschluss des Albums bildet dann "I Love This Town" - ein grooviger Mitsing-Song mit schönem Refrain, der etwas an "Who Says You Can't Go Home" vom letzten Album erinnert.
Okay, Lost Highway ist kein Back To The Roots-Album geworden - im Gegenteil, es dürfte das softeste Album der Bandgeschichte geworden sein - aber das macht nichts, denn das hatte die Band auch nicht vor zu schreiben. Und so bekommt man ein ehrliches Rockalbum mit sehr viel Groove und auch Gefühl, was einfach nur Spaß macht und welches der perfekte Soundtrack für den Sommer werden wird! Die Produktion ist wie immer über jeden Zweifel erhaben und so dürfen sich Bon Jovi-Fans über ein sehr gutes Album freuen, welches die Band nicht als harte Rocker sondern als sehr gute Songwriter und Musiker darstellt. Aber das ist ja auch wurscht, Songs wie die oben schon genannten "Runaway", "Born To Be My Baby", "Bad Medicine", "You Give Love A Bad Name", etc. hat man ja auch schon geschrieben. So kann man sich also ruhig auch mal etwas softeren Songs widmen. Wie sagte Jon Bon Jovi letztes Jahr auf dem Konzert so treffend - "Gentlemen, let's groove!" Und das tun sie gewaltig!

Thorsten

5 von 6 Punkten

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