Review
Forbidden Forest - Enter (EP)
Herbst und Winter scheinen gute Zeiten zu sein, um in Norwegen eine Band zu gründen. Das dachten sich auch Raymond Smith (b.) und Paul Anders (voc.) und gründeten 2006 Forbidden Forest, mit der Prämisse, sich keine musikalischen Schranken zu setzen. Kurz darauf erschien mit Enter auch schon das erste Lebenszeichen der Band, und das, um es mal vorweg zu nehmen, macht Lust auf mehr.
Alle Mitglieder bei Forbidden Forest, weiterhin zocken hier Robert Villiam (dr.), Eirik Grimnes und Terje Graven (beide git.), scheinen durchaus routinierte Musiker zu sein, denn so zumindest hört sich Enter an. Tightes Zusammenspiel, satte Instrumentalarbeit und facettenreicher Gesang sorgen dafür, dass der Laser des CD-Spielers nicht nur einmal über die Oberfläche dieses Rundlings tastet.
Nach einem kurzen Intro namens "Preludium In Fidem" donnert "Black Plague" erstmal sehr schwedisch aus den Boxen, bevor der Song beim Refrain in einen Metallica-artigen Stampfer umschlägt, der auf dem schwarzen Album eine gute Figur gemacht hätte. "United Stains" dagegen zeigt die Wandlungsfähigkeit der Norweger, hier geht man sehr thrashig zu Werke und überrascht im Refrain mit verzerrtem Industrialgesang. "Call Of The Wild" prescht zunächst wild thrashend vorwärts, zeigt aber auch, dass Forbidden Forest Rock im Blut haben, denn hier verneigt man sich ganz deutlich vor neueren Amorphis. Beim abschließenden "Leave It All" kommen schließlich in den Strophen nochmals derb verzerrte Vocals zum Zuge, die von schrägen Läufen unterlegt werden, während der Refrain sehr eingänig ausgefallen ist und mit einfühlsamen Gesangslinien ausgestattet wurde.
Unschwer zu erkennen, dass Forbidden Forest ihre Vorgaben, sich durch nichts einschränken zu lassen, konsequent und vor allem kompetent umsetzen. Die vorliegenden vier Songs gehen wirklich gut ins Ohr und wissen auf ganzer Linie zu überzeugen, so dass man auf das erste vollständige Album sehr gespannt sein darf!
Ohne Wertung