Review

Hossa, die Klassik! Schon vier Alben hat die vierköpfige französische Band MZ veröffentlicht und will nun mit dem fünften Album Nostalgic Heroes "ein Meisterwerk des Neoklassischen Metals" (so jedenfalls auf dem Infoblatt geschrieben) abliefern. Und da werden natürlich gleich schon mal als Referenzen Malmsteen, Symphony X und Royal Hunt angegeben, was die Messlatte schon mal ganz schön hoch liegt.

Doch beim Opener "Rising To The Throne" ist wohl eher Lattenabpraller angesagt. Tausendfach gehörte Melodien und Akkordfolgen und auch das Keyboard klingt nach Bontempi, oder ist es doch Casio? Sänger Jean-Jacques Fanciulotti bemüht sich zwar redlich der ganzen Chose seinen eigenen Stempel aufzudrücken, klingt teilweise aber schon arg gequält und auch nicht immer sauber. Und egal wo man im weiteren Verlauf der 50 Minuten den Laser abtasten lässt, es wird auch nicht besser. Okay, fairerweise muss ich auch sagen, dass MZ sich bemühen möglichst abwechslungsreich zu klingen aber zu oft verlieren sie sich in den Untiefen der Eingängigkeit. Spieltechnisch kann man auch nicht meckern, fit sind die Burschen auf alle Fälle und Melodien können sie auch schreiben, aber halt nicht für die Ewigkeit. Dazu kommt noch eine Produktion, die a bisserl arg dumpf aus den Boxen tönt, auch nicht sonderlich förderlich.

Was unter dem Schlussstrich bleibt ist die Tatsache, dass die musikalischen Fähigkeiten der Franzosen wirklich sehr gut sind. Nur leider scheitern sie an der Vorgabe, was ihre Helden betrifft. Gute Ansätze verlieren sich schnell in Geplätscher und Langeweile, was eigentlich schade ist, denn wie gesagt Können ist ja vorhanden. Wie dem auch sei, die meisten werden sich wohl so wie ich lieber die Originale anhören. Insgesamt gesehen also ein im wahrsten Sinne des Wortes klassischer Zwischenfall.

Andi

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