Review
Redhanded - Closer
Closer heißt der neue Streich der Regensburger Modern Rock-Formation Redhanded und obwohl es sich dabei schon um den zweiten Herzschlag von Stefanie Fuchs (Gitarre), Bernd Fröhlich (Gitarre, Gesang), Katrin Strieder (Bass) und Ludwig Fuchs (Drums) handelt, dürfte die Band außerhalb der Domstadt relativ unbekannt sein. Ob sich daran mit Closer viel ändern dürfte, wage ich gleich einmal an dieser Stelle in Frage zu stellen.
Der Grund dafür ist die Tatsache, dass sich hinter dem hier verwendeten Begriff Modern Rock größtenteils das versteckt, was vor einigen Jahren schon als Grunge in die Musikannalen eingegangen ist. Dazu kommen einzelne Versatzstücke aus den Bereichen Gitarrenrock, Alternative und (Nu-)Metal. Die so entstehende Mischung rockt größtenteils recht amtlich vor sich hin und erinnert ein wenig an eine Mischung aus Nirvana und Alice In Chains. Die Songs lassen sich dabei nicht in ein einheitliches Stimmungsbild drängen. Mal geht es ruhig melancholisch von statten, dann wieder wütend und groovig. Eine gute Figur macht dabei Sänger Bernd, der seine Stimme gut an die einzelnen Songs anpasst und vor allem in den härteren Passagen punkten kann. Die stärksten Momente hat der Vierer demnach in den geradlinig rockenden Songs, auch wenn die Drums hier teilweise die Melodien übertönen. Leider erweist sich das Songwriting als wenig abwechslungsreich. Die Songs eignen sich allesamt gut zum Nebenbeihören, können aber leider nicht auf Dauer fesseln.
Vor zwölf Jahren hätte Redhanded mit Closer sicherlich eine Menge Aufmerksamkeit erregen können - aus heutiger Sicht fehlt es ein wenig an Durchschlagskraft und Abwechslung. Somit reicht es leider nur zu einem Platz im Mittelfeld.
JR
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