Review
Sun Of Sadness - Picture
VÖ: 14. Dezember 2000
Zeit: 53:23
Label: Spikefarm Records
Homepage: www.sunofsadness.de
Nach ihrer Debüt-Scheibe sind die (mittlerweile nur noch) Jungs von Sun Of Sadness beim kleinen Liechtensteiner Label MOS Records untergekommen... die bei mir auch gleich für den ersten Lacher sorgten, deren Beschreibung der Gothic-Metal als "Ich grunz dich tot/Quietsche-Entchen - Gesang" im Promo-Schreiben recht originell ist. Auf das Quitsche-Entchen haben SoS bei dieser Scheibe gänzlich verzichtet, geboten wird melancholischer Gothic Metal, aufgelockert durch einige treibende Parts. Auch die eine oder andere etwas fröhlichere Melodielinie ist enthalten, welche stellenweise an Crematory erinnern. Den Hauptteil der Scheibe könnte man jedoch als eine Verbindung von älteren Anathema mit - stellenweise leider etwas etwas säuselig geratenen - Keyboards beschreiben. Etwas aus dem Rahmen fällt jedoch der sechste Song namens Anthropomanzie, der irgendwie etwas nach Lacrimosa klingt und irgendwie den Höhepunkt der Scheibe darstellt. Der Rest der Scheibe gleitet vor allem bei den ersten zwei Hördurchgängen doch ziemlich unbemerkt an einem vorbei, man braucht schon etwas Zeit, um die durchaus vorhandenen Qualitäten zu entdecken. Nimmt man dies auf sich, so entpuppt sich die Scheibe doch als durchaus abwechslungsreich, jedoch reichts in der Benotung vorläufig nur zu einer guten Drei, Tendenz allerdings nach oben. Die Band sorgt derzeit im Studio schon wieder für neues Material und irgendwie bin ich schon mal gespannt drauf, denn Potential ist durchaus vorhanden. Derweil kann ich diese CD aber mal allen Leuten als Anspieltipp empfehlen, denen frühere Anathema/My Dying Bride etwas zu düster oder zu keyboardfrei, Crematory zu fröhlich und/oder Lacrimosa zu eingängig waren.
Martin