Review
Keen Of The Crow - Hyborea
Wir schreiben das Jahr 1982. Ein noch unbekannter steirischer Schauspieler setzt mit einer auf den Erzählungen Robert E. Howards basierenden Filmfigur zum Siegeszug über die Leinwände an. Die Rede ist natürliche von Conan, kimmerischer Söldner, später König von Aquilonien, dessen Leben unter Croms unbarmherzigen Blicken im Land Hyborea zur Legende wird. Wer sich für die Erzählungen über den muskelbepackten Barbaren begeistern konnte, sollte auch bei dieser CD ein Ohr riskieren, denn die aus der Formation Morgion hervorgegangenen Keen Of The Crow liefern mit Hyborea den passenden Soundtrack zur Reise durch die Welt Robert E. Howards.
Musikalisch wandelt man auf den Doom-Death Pfaden der 90ger Jahre, die uns schon von Bands wie Celtic Frost, Candlemass, Opeth oder Primordial bekannt sind. Allerdings setzen die US-Amerikaner im Gegensatz zu einigen der hier genannten Bands nicht ausschließlich auf drückend-melancholische Rhythmen. Man geht dynamischer und abwechslungsreicher zu Werke, ohne sich dabei zu weit von den schleichenden Melodien sowie schleppenden Parts, die so typisch für dieses Genre sind, zu entfernen. Die Stimmung unterstützen vor allem die extrem dicht und fett produzierten Gitarren, wodurch die Songs auch ohne den flächendeckenden Einsatz von Keyboard stellenweise sehr bombastisch arrangiert wirken. Sehr abwechslungsreich gestaltet sich auch der Gesang, der stimmungsabhängig schön zwischen tiefen Growls, düsteren Schreien, gesprochenen und cleanen Passagen wechselt. Hier wird auch die Nähe der Band zum Death Metal am deutlichsten.
Das ständige Wechselspiel zwischen ruhigen/melodischen Passagen auf der einen Seite und dynamischen/lauten Arrangements auf der anderen ist Garant für ein vielschichtiges musikalisches Langzeiterlebnis. Hier dürfen nicht nur Doomfreunde zuschlagen. Interessierte Zeitgenossen können sich unter www.myspace.com/keenofthecrow anhand der Songs "Stygian Black Lotus" und "Valeria" selbst ein Bild machen.
JR